Zu unsichere Zeiten für Jahresausblick
Grüne reden sich bei Neujahrsempfang für Landtagswahlkampf warm
Oberursel - Grünes Regieren bedeutet erfolgreiches Regieren“: Bei ihrem Neujahrsempfang im Kulturcafé Windrose geben sich die Oberurseler Grünen selbstbewusst. Dass die Gleichung aufgeht, sei, wie Sven Mathes sagt, besonders gut in der Stadt zu beobachten, in der die Grünen mit der CDU als schwarz-grüne Kooperation das Sagen haben: „Wenn ich als sozialpolitischer Sprecher meiner Fraktion allein auf den Bereich Diversität und Vielfalt schaue - wir sind die erste Kommune im Kreis, die eine Antidiskriminierungsstelle geschaffen hat, und wir werden dieses Jahr Aktionstage gegen Rassismus und Diskriminierung veranstalten.“
Auch die Regenbogenflagge am Rathaus zeige, dass Oberursel weltoffen sei und keinen Platz für Hass und Hetze biete. „Das alles hätte es ohne grünes Regieren nicht gegeben“, unterstreicht der 23-Jährige, der nicht nur im Kreistag und im Stadtparlament sitzt, sondern auch Direktkandidat im Hochtaunus-Wahlkreis 23 ist. Er freue sich auf den Landtagswahlkampf. „Wir wollen nicht nur die Führung in Hessen übernehmen, sondern auch das erste grüne Direktmandat im Hochtaunus.“
Im zweiten heimischen Wahlkreis 24 - Glashütten, Königstein, Kronberg, Oberursel, Schmitten, Steinbach und Weilrod - tritt Patricia Peveling an. Auch die Königsteinerin ist da. Mathes: „Oberursel hat das Potenzial, das stärkste grüne Ergebnis in Hessen zu holen.“ Er geht auch auf das an der Lahnstraße geplante Gefahrenabwehrzentrum für Feuerwehr und Katastrophenschutz (GAZ) ein. Die 35-Millionen-Euro-Wache wird angesichts der städtischen Kassenlage kritisch gesehen. Nicht so von den Grünen: „Wir stehen hinter unserer Feuerwehr und dem Gefahrenabwehrzentrum. Wir müssen unsere Einsatzkräfte weiter bestmöglich unterstützen, denn das sind die Menschen, auf die es in der Katastrophe ankommt, das sind die Menschen, die unsere Leben retten.“ Dafür sei er den ehrenamtlichen Brandbekämpfern sehr dankbar, sagt Mathes. Auch Stadtverordnete Susanne Herz zieht eine positive Bilanz: „Wir haben die Erzieherinnen höher eingruppiert, den Klimabeirat gegründet und das Klimaschutzkonzept entwickelt. Zusammen mit der CDU setzen wir das alles ganz gut um.“ Außer den beiden Direktkandidaten, weiteren Grünen, Rathauschefin Antje Runge (SPD), Stadtkämmerer Jens Uhlig (CDU) und dem Ersten Stadtrat Christof Fink begrüßen Herz und Vorstandskollege Ilja Moreth auch Vertreter anderer Parteien, Vereinsvertreter sowie Mathias Wagner, den Chef der Grünen-Landtagsfraktion.
Einen Ausblick, wie es bei Neujahrsreden üblich ist, will er nicht geben: Die Zeiten seien zu unsicher. „Wenn wir ehrlich sind - wir wissen nicht, was dieses Jahr für uns bereithält“, sagt Wagner. Umso wichtiger sei eine Politik mit klarer Haltung und Kompass. mrm