Votum gegen „Josefstadt“
Parlament baut vor
Oberursel - Die Frankfurter sollen sich bloß nicht wagen, noch einmal auf die Idee zu kommen, die Wiesen und Felder westlich der Autobahn 5 könnten bebaut werden. Das Oberurseler Stadtparlament hat seine Ablehnung der so genannten „Josefstadt“ am Donnerstagabend mehrheitlich bekräftigt. Die SPD und zwei Stadtverordnete der Unabhängigen Liste Oberursel (ULO) enthielten sich. Oberurseler Bürgergemeinschaft - Freie Wähler (OBG), CDU und Grüne hatten einen entsprechenden Dringlichkeitsantrag gestellt. Grund war die kürzliche Wahl des SPD-Politikers Mike Josef zum Frankfurter Oberbürgermeister. Als Planungsdezernent hatte er für die Mainmetropole einen neuen und platzgreifenden „Stadtteil der Quartiere“ vorangetrieben, sehr zum Missfallen der Oberurseler und auch der Steinbacher, die beide direkte Nachbarn sind.
Die Regionalversammlung hatte den „Frankfurter Sprung über die A 5“ Ende 2019 schließlich weitgehend abgewendet. Für die östliche Seite wird aber weiter geplant. OBG-Fraktionschef Andreas Bernhardt erinnerte daran, dass Josef 2017 im Oberurseler Bauausschuss gesagt habe, dass für ihn nicht die Frage sei, ob ein neuer Stadtteil in Richtung Weißkirchen gebaut werde, sondern wie er gebaut werde. Mit der Wahl Josefs müsse nun befürchtet werden, dass die von Oberursel abgelehnte großflächigen Planung auch westlich der A 5 wieder an Fahrt gewinnen könnte. Ziel des Antrags sei, die Flächen in der aktuellen (vor allem landwirtschaftlichen) Nutzung zu erhalten und Nutzungsänderungen zu verhindern. cg