1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Hochtaunus
  4. Oberursel

Vorrang für das marode Rathaus

Erstellt:

Kommentare

Skepsis gegenüber Grünen-Idee zu kombiniertem Rathaus- und Stadthallen-Gebäude

Oberursel - Ein einziges neues Gebäude als Ersatz für Rathaus und Stadthalle schwebt den Grünen vor. Denn beide Bauten müssten dringend saniert werden. Am Dienstag hatte Grünen-Fraktionschefin Christina Herr das Projekt „Stadthaus“ gemeinsam mit zweien ihrer Fraktionskollegen vorgestellt. Den Neubau sehen die Grünen auf dem Grundstück der jetzigen Stadthalle. Doch was sagen die anderen politischen Kräfte dazu, allen voran Kooperations-Partner CDU?

Ihre Fraktion befürchte, dass ein kombiniertes Rathaus-Stadthallen-Gebäude deutlich teurer wäre als ein eventueller Rathaus-Neubau und eine Stadthallen-Sanierung, so die christdemokratische Fraktionsvorsitzende Susanne Kügel. Die Grünen hatten von 30 bis 39 Millionen Euro für Rathaus-Sanierung oder -Neubau und von 5 bis 7,5 Millionen Euro für die Brandschutz-Sanierung der Stadthalle gesprochen. SPD-Fraktionschefin Elenor Pospiech betont, es gebe Zeitdruck in Sachen marodes Rathaus. Eine Lanze bricht sie für den großen Saal der Stadthalle (einen solchen würde es im neuen „Stadthaus“ nicht mehr geben). Der Saal habe immerhin ein ausgefeiltes Akustikkonzept, so dass das Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks dort probe. Bei der „Stadthaus“-Idee sei die Kernfrage: „Könnte man ein so großes Gebäude überhaupt auf die Stadthallen-Tiefgarage stellen?“ Klar müsse auch sein: „Alle Nutzungsmöglichkeiten für die Oberurseler Vereine müssen erhalten bleiben.“

Andreas Bernhardt, Fraktionschef der OBG Freie Wähler findet es „absolut inakzeptabel, die Stadthalle durch unrichtige Behauptungen schlechtzumachen. Es ist schlichtweg die Unwahrheit zu behaupten, dass die Toiletten in der Stadthalle für Rollstuhlfahrer nur über Treppen oder über den Lastenaufzug der Stadtschänke erreichbar seien.“

Michael Planer, Vorsitzender der Unabhängigen Liste Oberursel (ULO) meint, die kostengünstigste Lösung für die Stadtverwaltung sei das Braas-Gebäude am Bahnhof. Das Rathaus könne sich dort gut einmieten. Auf dem jetzigen Rathaus-Areal könnten, als Frequenzbringer, ein Bürgerbüro und die Stadtbücherei eingerichtet werden. „Unter Fachleuten ist seit Jahren unbestritten, dass Rathaus und Stadthalle marode sind und abgerissen gehören“, sagt AfD-Fraktionsvorsitzende Professor Dr. Claudia Koch-Brandt. Das Rathaus müsse auf den bisherigen Parkplatz und daneben eine Multifunktionshalle, in der auch getagt werde.

Katja Adler (FDP) meint: „Das Konzept muss die Interessen der Vereine, der Rathausmitarbeiter und vor allem der Bürger insgesamt berücksichtigen.“ Für Dr. Claudia von Eisenhart Rothe (Klimaliste) hat eine zügige Lösung für die Rathausmitarbeiter Priorität. Von der Fraktion der Linken war gestern leider niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Auch interessant

Kommentare