1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Hochtaunus
  4. Oberursel

„Theater im Park“ fällt aus

Erstellt:

Kommentare

Für Freilicht-Aufführungen soll neues Konzept her / Vier Vorstellungen gibt’s trotzdem

Oberursel - Paukenschlag gestern in Sachen „Theater im Park“ (TiP): Dieses Jahr gibt es keine Vorstellung. Der Grund: Es wäre sehr wahrscheinlich zu teuer geworden. „Nach langen Überlegungen im Ausschuss des TiP und im geschäftsführenden Vorstand des Kultur- und Sportfördervereins Oberursel (KSfO) wird das TiP in der Spielzeit 2023 leider nicht stattfinden können“, so KSfO-Geschäftsführer Udo Keidel-George in einer Presseerklärung. Zugleich verspricht er aber Ersatz in Gestalt von kostenfreien Sommer-Events unter dem Motto „Kultur für Alle“.

Durch die TiP-Pause vermeide der KSfO finanzielle Risiken und könne kostenfreie Veranstaltungen für alle Altersgruppen und in Kooperation mit anderen Partnern anbieten. „Aus unserer Sicht versuchen wir hierdurch, die zur Verfügung stehenden Finanzmittel so gezielt einzusetzen, dass gesellschaftliche Teilhabe und die Wahrnehmung des Kulturangebotes in Oberursel in diesen schwierigen Zeiten für alle Bürger gegeben ist. Wir hoffen, auch unsere Sponsoren damit überzeugen zu können,“ so Keidel-George

Eine Theateraufführung dürfe da trotz allem nicht fehlen. So sei nun auf dem Oberurseler Rathausplatz ein PoP Up Theater mit insgesamt vier Vorstellungen geplant: am 19., 23., 26. und 30. Juli. Beginn ist mittwochs jeweils um 20 Uhr und sonntags als Matinee um 11 Uhr. „Eine schwungvolle und spritzige Musical-Komödie, Open-Air und inszeniert von einer engagierten Regisseurin“, solle es werden. Weitere Details würden derzeit noch abgestimmt. Neuigkeiten dazu verspricht er für den kommenden März.

30 000 Euro Defizit trotz guter Auslastung

Schon für das letzte Wochenende im Juni (29. Juni bis 2. Juli) planen der KSfO, der Verein Kunstgriff sowie die Stadtwerke Oberursel in Kooperation ein viertägiges Kultur-Highlight im Taunabad mit Rock- und Klassikkonzerten sowie vielen Attraktionen für Jung und Alt. Das Programm soll ebenfalls im März vorgestellt werden.

Das TiP unterdessen soll nun neu konzipiert und finanziell auf gesündere Füße gestellt werden. Ziel sei es, im Jahr 2024 eine finanziell tragfähige Produktion im Park der Klinik Hohemark zu präsentieren, erklärt Keidel-George. Die Produktion des TiP als Open-Air Veranstaltung hätte dieses Jahr durch immer weiter steigende Kosten in der Logistik ein großes finanzielles Risiko bedeutet. Hinzu komme das Defizit aus der Spielzeit 2022 in Höhe von 30 000 Euro - trotz Auslastung von 70 Prozent. Die Logistik-Kosten seien auch voriges Jahr schon enorm gestiegen. Mit weiteren Kostensteigerungen in diesem Jahr sei durch die Krise im Energiebereich und die hohe Inflation zu rechnen. „Und das Theater im Park wäre in dieser Form und mit dem vorhandenen Budget nur mit einem noch größeren Defizit zu realisieren gewesen“, so Keidel-George. Vereinsvorsitzender Bernd Lienhard ergänzt: „Es war zwar im Wirtschaftsplan des KSfO eine Rücklagenentnahme in Höhe von 25 000 Euro für das TiP geplant, aber wir können nicht in jedem Jahr so große Rücklagenentnahmen für einzelne Produktionen wie das TiP vornehmen.“ Nach über 25 Jahren Theater im Park, mit stetig steigenden Kosten und der Bewältigung aller technischen und logistischen Herausforderungen einer so großen Open-Air Bühne, sei eine Neuausrichtung dringend erforderlich. Die stimmungsvolle Spielstätte für Amateurschauspielerinnen und Amateurschauspieler solle mittel- und langfristig erhalten werden.

„Ich bin zuversichtlich, dass uns eine Neuausrichtung des TiP in Zusammenarbeit mit dem TiP-Ausschuss gelingen wird und wir in Kooperation mit unseren Geschäftspartnerinnen und Partnern, der Hochtaunusschule, der Klinik Hohemark und dem Oberurseler Theaterverein unseren langjährigen Sponsoren, unseren Vereinen im Cateringbereich und insgesamt allen Mitwirkenden im Jahr 2024 wieder eine ansprechende und interessante Produktion präsentieren können,“ so Keidel-George. cg

Auch interessant

Kommentare