Glasfaserausbau zieht sich bis 2028
Stadt informiert über Zeitplan und sucht Lösung für unwirtschaftliche Randzonen
Oberursel - Der Glasfaserausbau in den Städten und Gemeinden basiert häufig auf Frühbucherquoten von etwa 30 Prozent der anschlussfähigen Haushalte. In Oberursel sei das unter anderem wegen der bereits vorhandenen guten Versorgung jedoch unrealistisch, sagte Wirtschaftsförderin Ulrike Böhme im Ortsbeirat Oberursel Nord. Sehr vielen Anschlussnehmern reiche das vollkommen aus, sogar fürs Arbeiten im Home-Office.
Ausgebaut wird auf jeden Fall, sagte Ulrike Böhme, auch flächendeckend in der ganzen Stadt. Wer sich frühzeitig und nach öffentlichen Informationsveranstaltungen für die Turbo-Leitung aus dem Hause Telekom entscheidet, bekommt das Anschlusskabel von der Straße bis ans Haus kostenlos verlegt. Das Hauptkabel wird nach dem Muster „open access“ (offener Zugang) verlegt, das heißt: Der Netz-Eigentümer Telekom muss seine Kabel auch der Konkurrenz öffnen, was den Anschlussnehmern die Möglichkeit eines späteren Anbieterwechsels gibt.
Es ist jedoch Geduld erforderlich: Bis 2028 will die Telekom den letzten Graben zugeschüttet haben. Der Schlusspunkt dürfte nicht in der Kernstadt sein, auch nicht in Weißkirchen, Stierstadt oder Bommersheim, sondern im Norden. „Sie kommen laut gegenwärtiger Planung wohl als letztes dran“, eröffnete den Ortsbeirat-Nord-Mitgliedern. Auch gebe es gerade im Nordend etliche Liegenschaften, um die die Verlegetrupps am liebsten einen Bogen machen würden, weil sie kaum wirtschaftlich mit Glasfaserkabel zu erschließen sein dürften. Bei rund 23 000 Oberurseler Haushalten geht Böhme von „drei bis fünf Prozent“ Problemadressen aus - in der Summe 700 bis 1100. Für sie werde nach Lösungen gesucht. Es werde noch ein Programm für die unwirtschaftlichen Randzonen geben.
Erster Stadtrat Christof Fink (Grüne) versicherte, die Stadt werde den Ausbau „optimierend begleiten“. Sie will verhindern, dass für Straßenerneuerungen oder Arbeiten an Versorgungsleitungen, etwa beim Strom, immer wieder neue Gräben gebaggert werden müssen. Die Stadt Oberursel lässt sich diese Baubegleitung nach eigenen Angaben rund 800 000 Euro kosten.