Für frische Ideen und Kreativität
Stadtparlament beschließt Einrichtung eines Jugendrats
Oberursel - Gute Nachricht für die Oberurseler Kinder und Jugendlichen: Bald können sie ihren Jugendrat wählen und ihre Ideen für die Stadt an den Magistrat und an die Stadtverordnetenversammlung weitergeben. Das Stadtparlament hat mit großer Mehrheit die Einrichtung des neuen Gremiums, dessen Geschäftsordnung sowie dessen Budget beschlossen.
Zuvor hatte Erster Stadtrat Christof Fink (Grüne) betont, dass die Hessische Gemeindeordnung die Möglichkeit vorsieht, dass Jugendliche ihre Vorschläge in die Arbeit der kommunalen politischen Gremien und der Verwaltung einfließen lassen. Von der Jugendrat-Vorbereitungsgruppe berichtete er, dass sie dem Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss ihre Idee voriges Jahr im Café Portstraße präsentiert hatte. Daraufhin sei der parteiübergreifende Antrag zur Gründung des Jugendrats gestellt worden.
Ernst gemeinte Partizipation
Melanie Lauer (OBG Freie Wähler) freute sich auf den Jugendrat und betonte, eine gute Jugendbeteiligung schaffe die Möglichkeit zum Austausch zwischen den Generationen. Sie bringe innovative Ideen hervor, stärke die persönlichen und demokratischen Kompetenzen bei den Jugendlichen und führe zu „passgenauer kommunaler Planung und Entscheidung“. Ähnlich äußerte sich Dr. Claudia von Eisenhart-Rothe (Klimaliste). Sie finde es „wunderbar, dass sich Jugendliche strukturiert einmischen wollen.“ Ingmar Schlegel (Linke) erklärte: „So lernen Jugendliche, wie Demokratie funktioniert.“ Sven Mathes (Grüne) betonte: „Wir stärken das Demokratiebewusstsein und schaffen ein echtes Beteiligungsformat für Kinder und Jugendliche.“ Sebastian Imhof (SPD) unterstrich, es sei wichtig, den jungen Menschen „eine ernst gemeinte Partizipation zu ermöglichen“. Schließlich stimmten alle Stadtverordneten außer den beiden AfD-Vertretern der Einrichtung des Jugendrats zu.
In der Geschäftsordnung des künftigen Gremiums heißt es nun unter anderem: „Der Jugendrat hat das Recht, Vorschläge zu allen Themen zu machen, die Jugendliche betreffen.“ Und: „Der Jugendrat besteht aus mindestens 5 und maximal 15 Mitgliedern.“ Gewählt werden können alle Jugendlichen, die am Tag der Wahl mindestens 14 und höchstens 21 Jahre alt sind und seit mindestens drei Monaten in Oberursel wohnen. Wahlberechtigt sind Jugendliche schon von 12 Jahren an. Für Sitzungsgelder, Exkursionen (zu anderen Jugendparlamenten, zum Landtag und zum Bundestag) sowie für Büromaterial sind 5500 Euro im Jahr vorgesehen. Hinzu kommen alle zwei Jahre 2000 Euro für Wahlen (Flyer, Plakate, Social Media Werbeanzeigen und das Versenden von Wahlunterlagen).