Bolzplatz wird Freizeittreff

Auftakt der Bürgerbeteiligung / Ideen von Kindern und Jugendlichen gefragt
Oberursel - In wenigen Tagen fällt der Startschuss für ein Projekt, auf das schon lange gewartet wird: Die Fläche am Bolzplatz in Bommersheim wird aufgewertet. Wie genau, darf die Zielgruppe mitentscheiden - die städtische Arbeitsgruppe „Oberursel unter der Lupe“, die seit 2008 Spiel-, Erlebnis- und Begegnungsräume gemeinsam mit deren Nutzern weiterentwickelt, lädt wie berichtet Bommersheimer Schulkinder, Jugendliche, junge Erwachsene, Anwohner und alle Interessierten ein, sich am Planungsprozess zu beteiligen (siehe Box). Nach der Auftaktveranstaltung am kommenden Mittwoch sollen mehrere Aktionstage im März und April folgen, darunter auch Pop-up-Aktionen auf der Fläche selbst. Das Areal an der Friedenslinde grenzt an die neuen Beachvolleyballfelder des Turnvereins.
Passgenau und bedarfsgerecht
Zwischen Mai und September werden die Ideen konkretisiert und ausgearbeitet. „Ziel soll sein, eine Planung für die Fläche zu erstellen sowie die notwendigen Kosten für eine Umsetzung zu ermitteln“, heißt es in der Beschlussvorlage aus dem Rathaus, der die Gremien jetzt grünes Licht gegeben haben. Beschlossen werden soll die Planung dann noch im Herbst, und im Frühjahr 2024 soll die Umsetzung starten. Für das Beteiligungsverfahren sind im 2023er-Haushalt 1500 Euro vorgesehen, die Mittel für den Umbau „werden entsprechend zum Haushalt 2024 angemeldet“, schreibt die Verwaltung. Wie viel die Maßnahme kosten wird, hängt davon ab, wie genau die Fläche gestaltet wird; zieht man vergleichbare Projekte heran, muss laut Vorlage mit Kosten in Höhe von rund 100 000 Euro gerechnet werden. Klar sei: Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum werte die Lebensqualität der Menschen im Stadtteil auf, wie die Stadt schreibt. Und: Mit den Baugebieten wie Geschwister-Scholl-Straße, „Südlich Alter Friedhof“ und Mutter-Teresa-Straße wachse die Bevölkerung. „Daraus ergibt sich in Bommersheim die Notwendigkeit, Flächen für Kinder und Jugendliche neu auszuweisen oder zu erweitern.“
ERSTES TREFFEN AM MITTWOCH
Der Beteiligungsprozess zur Neugestaltung der Flächen am Bolzplatz in Bommersheim beginnt am Mittwoch, 15. Februar, 18 bis 20 Uhr im Gemeindesaal der Katholischen Kirchengemeinde St. Aureus und Justina, Im Himmrich 3.
Interessierte können sich bis Montag, 13. Februar, per E-Mail an unterderlupe@ oberursel.de anmelden. Weitere Infos gibt es im städtischen Kinderbüro unter der Telefonnummer 0 61 71/ 62 87 28.
Bei der Auftaktveranstaltung wird über das Projekt informiert, anschließend werden mögliche Beteiligungsformate für Schüler und junge Erwachsene erörtert und die weiteren Planungsschritte mit allen Beteiligten abgestimmt. mrm
Im Ort gebe es bereits zwei große Spielplätze für die Kleinsten - daher solle der Fokus bei der Neugestaltung am Bolzplatz auf Kindern im Grundschulalter und Jugendlichen liegen. Durch eine breite Beteiligung der späteren Nutzergruppen könne die Fläche „passgenau und bedarfsgerecht“ gestaltet werden.
Auch der Ortsbeirat freut sich, dass es losgeht. Einen entsprechenden Antrag hatte er schon vor zwei Jahren formuliert. Das Potenzial sei groß. Man könne sich außer der Aufwertung des Platzes zusätzliche Spielmöglichkeiten, Basketballkorb und Sitzgelegenheiten vorstellen. Aus der Fläche könne ein attraktiver Treffpunkt werden. Das Gremium hat der Vorlage geschlossen zugestimmt.
Die neue Freizeitfläche soll größer als der bisherige Bolzplatz sein, sich über mehrere Flurstücke in zwei Richtungen erstrecken. Einigen im Ortsbeirat bereitete diese Idee aber Sorgen: „Bei der Fläche zwischen Bach und Reitanlage müssen wir unser Veto einlegen“, forderte Oliver Lüdecke (CDU). Das Areal solle nur den Bolzplatz und die dahinter liegenden Wiesen Richtung Frankfurt umfassen, statt sich auch nach Nordosten auszudehnen. „Ein aktiver Sportbereich ganz nah an einem Ponyschulbetrieb geht nicht. Wenn wir stattdessen tiefer in die Wiese gehen, nach hinten weiter raus, dann wäre das Sportzentrum auch kompakter“, erklärte Joachim Braun (CDU). mrm