Bessere Verbindungen zwischen Stadtteilen
Studie zum Stadtbusverkehr ist fertig und wird in den politischen Gremien beraten
Oberursel - Die Stadtbusse sollen klimafreundlicher und attraktiver werden. Eine Studie zur Prüfung der Busliniennetz-Gestaltung soll dem Magistrat und dem Bau-, Umwelt- und Klimaschutzausschuss demnächst vorgelegt werden, teilte Bürgermeisterin Antje Runge (SPD) jüngst mit.
CDU, Grüne und Unabhängige Liste Oberursel (ULO) hatten kürzlich nachgefragt, was aus der Sache geworden sei. Denn die Stadtverordnetenversammlung hatte eine solche Studie schon am 30. September 2021 gefordert. Darin sollte es auch um alternative Antriebssysteme wie Elektro- oder Wasserstoffmotoren gehen, damit die Luft in der Stadt besser werde.
Bei der Liniennetz-Gestaltung sollten Politik und Bürger intensiv eingebunden werden. Im Sommer 2022 gab es nach Runges Angaben einen Workshop mit Vertretern der Stadt, der Stadtwerke, dem Betriebsleiter für den Stadtbus und dem langjährigen Verkehrsplaner des Stadtbus, Oliver Kirchner. Am 29. September 2022 sei der Auftrag zur Erstellung einer „Busliniennetzstudie“ an Kirchner vergeben worden. Ein Entwurf liege inzwischen vor. Darin werde unter anderem auf die bessere Anbindung von Ortsteilen und auf das Thema „Busse auf Bestellung“ (das wären dann wahrscheinlich kleine elektrische Shuttlebusse) eingegangen.
In der Stadt sind derzeit elf Busse unterwegs, und zwar auf sieben Stadtbus- und drei Schulbuslinien, so Runge weiter. Pro Jahr fahren diese Busse insgesamt mehr als 580 000 Kilometer durch das Oberurseler Stadtgebiet. „Das entspricht einer Strecke von rund 14,5 Erdumrundungen.“
Für den Stadtbusbetrieb seien seit 1979 die Stadtwerke Oberursel verantwortlich. Um Kosten zu sparen und die Servicequalität zu erhöhen, kooperierten die Stadtwerke mit den Nachbarstädten Bad Homburg und Friedrichsdorf und schrieben gemeinsam aus. Derzeit sei die Firma Transdev Rhein-Main mit den Stadtbusleistungen beauftragt. Der Vertrag habe eine Laufzeit bis 31. Dezember des kommenden Jahres, mit einer Verlängerungsoption bis 31. Dezember 2026.
Alle eingesetzten Busse erfüllten die Abgasnorm „Enhanced Environmentally Friendly Vehicle“ (EEV); das ist ein freiwilliger europäischer Abgasstandard für Busse und Lkw. Die Fahrer sprächen Deutsch und würden nach den Tarifverträgen des Landesverbandes Hessischer Omnibusunternehmen bezahlt.
Eingesetzt würden Niederflurbusse mit modernster Technik nach neuesten Umweltstandards (Euro VI). Seit dem 1. Januar 2014 müssen neu zugelassene Busse und Laster ab 3,5 Tonnen diese strengere Norm erfüllen. Darin werden, laut Umweltbundesamt, die Grenzwerte für Lkw bei Partikeln um etwa 67 Prozent und bei Stickstoffoxiden um 80 Prozent gegenüber der Vorgängerregelung Euro V gesenkt. Auch ein Grenzwert für die Partikelanzahl wurde mit Euro VI eingeführt. Eine Neuausschreibung der Oberurseler Stadtbusleistungen mit Verhandlungen zu den Konditionen, die von 2027 an gelten sollen, sei frühestens von Ende 2025 an vorgesehen, berichtete die Bürgermeisterin schließlich. cg