Mehr als 600 000 Gäste im Opel-Zoo

Rekord beim Jahreskarten-Verkauf und Nachzuchterfolge / Hohe Kosten belasten
Kronberg - Gregor von Opel, Vorstandsvorsitzender der von Opel Hessische Zoostiftung, begann die Jahrespressekonferenz mit der Ankündigung, es gebe fast nur Gutes zu berichten. Dazu zählt vor allem der Besucherrekord. Mehr als 600 000 Tagesbesucher strömten 2022 in den Opel-Zoo. Dies sei eine Steigerung von 3,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ging der Einzelkartenverkauf von 459 520 auf 457 109 leicht zurück (ein Minus von 0,5 Prozent) und schwächelten die Kinder unter drei Jahre beim Zoobesuch (ein Minus von 3,5 Prozent), gab es bei den Besuchern mit Jahreskarte ein sattes Plus von 39,8 Prozent. Der Zoo hat - so scheint es - die Corona-Pandemie hinter sich gelassen. 1300 Kronberger nutzen das Angebot, eine vergünstigte Jahreskarte zu erwerben. Diese Möglichkeit wurde ihnen eingeräumt, nachdem zu Beginn des vergangenen Jahres der Philosophenweg im Bereich des Opel-Zoos nicht mehr öffentlich begehbar ist. Die wichtigste Maßnahme, um den Zoo zukunftsfähig aufzustellen, führte Zoodirektor Thomas Kauffels aus. Das Zoogelände ist nun als eine Einheit erlebbar, eine zweite Kasse auf dem Gelände (in der Nähe des Elefantenhauses) konnte wegfallen. Trotz der Rekordbesucherzahl gab es keine Parkplatzprobleme mehr. Nur an vier Tagen mussten die Wiesenbehelfsparkplätze freigegeben werden.
Die Erklärung ist naheliegend: Viele Ausflügler, die den Philosophenweg entlang schlendern wollten, auch um links und rechts des Weges einen Blick in die Tiergehege zu werfen, blockierten mit ihren Fahrzeugen die Privatparkplätze des Opel-Zoos. Das ist nun Geschichte.
Auch die Zoo-Pädagogik kann auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken, in dem sie ihr 25-jähriges Bestehen feierte. 24 724 Personen wurden bei 1474 Führungen und Veranstaltungen betreut. Erarbeitet hat die Zoo-Pädagogik unter der Leitung von Dr. Martin Becker einen Nachhaltigkeitsbericht, der in den kommenden Jahren aktualisiert werden soll. Dabei geht es unter anderem um das (geringe) Potenzial, das der zur Hälfte im Schatten liegende Zoo für die Nutzung von Photovoltaik aufweist. Nicht alles fällt positiv aus. Dem Zoo machen die hohen Kosten bei Baumaterial, Energie, Futter und Personal zu schaffen. Auch wenn im Herbst der Bauantrag für die Asien-Anlage mit Gehege für Panzernashörner eingereicht wurde und erste Angebote eingeholt wurden, so verschiebt der Zoo das Großprojekt. Kauffels geht davon aus, dass die Anlage statt der veranschlagten Bruttokosten von 10 bis 12 Millionen nun mit 17 bis 18 Millionen zu Buche schlagen könnte.
Stolz zeigten sich Kauffels und von Opel über die Nachzuchterfolge 2022, etwa bei den Weißrüssel-Nasenbären, den Roten Pandas und den Roten Varis. Nachwuchs gab es auch bei der Europäischen Sumpfschildkröte, dem Rosapelikan und den Pinselohrschweinen.