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Der Herbst rettet die Besucherbilanz

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Von: Andrea Herzig

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Gregor von Opel weiß, dass Flusspferd Max ein neues Gehege braucht.
Gregor von Opel weiß, dass Flusspferd Max ein neues Gehege braucht. © Michael Schick

Der Opel-Zoo freut sich über ein Gästeplus trotz eines sehr schlechten erstes Halbjahrs 2013.

Seit dem 30. August läuft der Laden. An diesem heißen Tag im Spätsommer eröffnete der Opel-Zoo medienwirksam sein neues Elefantenhaus und das dazugehörige Außengelände. Bulle Tamo, letzte Woche Montag sechs Jahre alt geworden, durfte als erster im hübsch gestalteten Gelände herumstromern, bewundert von vielen geladenen Gästen.

Weitere zahlende kamen dann später auch zuhauf, am 3. Oktober, berichtet Direktor Thomas Kauffels bei der Jahrespressekonferenz des Zoos, war der Park voll. Danach war freundlicherweise der Herbst lang und mild und so stimmte die Kasse des Privatzoos am 31. Dezember 2013. Knapp 600 000 Menschen kamen bis dahin, das waren immerhin ein paar Tausend mehr als im sehr schlecht besuchten 2012. In wirklich guten Jahren hatte der Park schon mal an die 700 000 Gäste.

Kauffels macht die Baustelle rund ums Elefantengehege für den Besuchereinbruch mitverantwortlich – und natürlich den langen Winter und kalten Frühling. Faktoren, auf die man eben keinen Einfluss habe. Mit dem jungen Bullen Tamo, inzwischen zwei Tonnen schwer, soll gezüchtet werden, Kaufells bemüht sich um potenzielle junge Mütter. Die Suche gestaltet sich schwierig. Tamo kann mit etwa neun Jahren Vater werden, ist da aber noch längst nicht ausgewachsen. Zoologe Kauffels guckt also nach jungen Damen, vier bis fünf Jahre alt, die größenmäßig dann zu Tamo passen. Elefanten beiderlei Geschlechts wachsen bis sie 25 Jahre alt sind. Die drei Elefantenkühe im Opel-Zoo können leider nur noch Tanten werden.

Neben dem Elefantenhaus entsteht derzeit eine neue Voliere für Papageien und Buschschliefer, sie wird im April eröffnet. Im März dürfen die Zwergflamingos in ein neues Heim ziehen, auch die Rothirsche haben ein anderes Plätzchen im Zoo bekommen. Neulinge im Tierpark sind zwei rote Riesenkängurus, etwa 1,50 Meter große Tiere, die – Achtung – „richtig boxen können“, wie Kauffels warnt. Genau 1573 tierische Einwohner hat der Zoo, Stichtag 31.12., verteilt auf 219 „Formen“, wie es zoologisch korrekt heißt.

Ein weiteres Großprojekt stünde im Zoo an, über das Direktor Kauffels aber noch gar nicht so recht sprechen will: die Unterbringung der Flusspferde. Das schwergewichtige Paar, das gegenüber der Gibboninsel wohnt, müsste in einer modernen Anlage drei Artgenossen dazubekommen. Flusspferde sind Herdentiere, nach neuen Regeln müssten dahier mindestens fünf miteinander gehalten werden.

Tana, derzeit das älteste Flusspferd Europas, 1960 in Leipzig geboren und seit 1970 im Opel-Zoo, ist aber fast erblindet. In einem neuen Becken würde die alte Dame ihr Futter nicht finden, erklärt Kauffels. Und dann wäre da noch das Geld. Vergleichbare Anlagen in anderen Zoos waren 15 bis 20 Millionen Euro teuer. Da zuckt dann auch Stiftungsvorstand Gregor von Opel neben seinem Direktor zusammen.

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