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Stoltze-Schule schließt

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Mit den Sommerferien endet der Betrieb an der Friedrich-Stoltze-Schule. priedemuth
Mit den Sommerferien endet der Betrieb an der Friedrich-Stoltze-Schule. priedemuth © Jens Priedemuth

Schulamt zieht Konsequenz aus drastisch sinkenden Schülerzahlen

Königstein - Es ist beschlossene Sache: Die Friedrich-Stoltze-Schule (FSS) schließt zum Ende des Schuljahres und wird nach den großen Ferien nicht mehr öffnen. Darüber wurden die Eltern der noch verbliebenen Königsteiner Haupt- und Realschüler am Mittwoch beim Elternabend über die Mitarbeiterin des Staatlichen Schulamts unterrichtet. Wirklich überrascht hat das vermutlich niemanden. Mehr als ernstzunehmende Vermutungen dazu kursierten schon seit geraumer Zeit. Zwar hatten sich Schulträger und Schulamt bis zuletzt offiziell bedeckt gehalten, wenn es darum ging, die Zukunft der Schule klar zu benennen. Wer allerdings die stetig abwärts gehende Entwicklung der Schülerzahlen in den vergangenen Jahren im Blick hatte, wusste, dass die Zeit der Haupt- und Realschule endlich sein würde.

Schließlich hatte die FSS zu Schuljahresbeginn zum dritten Mal in Folge keine Eingangsklasse zusammenbekommen. Aktuell werden dort noch drei 8., 9. und 10. Realschulklassen unterrichtet. Die sechs noch verbliebenen Schülerinnen und Schüler des Hauptschulzweigs, so das Schulamt, waren zuletzt in die Realschulklassen integriert und sind mittlerweile an andere Schulen gewechselt. Genau das erwartet jetzt auch die beiden noch verbleibenden Realschulklassen.

Wie Dr. Rosemarie zur Heiden, Leiterin des zuständigen Schulamts in Bad Vilbel, gestern auf Anfrage mitteilte, ist vorgesehen, beide Klassen nach den großen Ferien an die Kronberger Altkönigschule (AKS) zu verlegen. Ziel sei, so zur Heiden, die Klassengemeinschaften zu erhalten und den Schülern so das Einleben an der neuen Schule zu erleichtern. Sollten Eltern oder Schüler jedoch den Wunsch äußern, an eine andere Schule im Hochtaunus- oder im Nachbarkreis wechseln zu wollen, werde man behilflich sein. Zur Heiden: „Unsere Sorge gilt einzig dem Wohl der Schüler.“ Zuletzt sei das an der FSS immer schwieriger geworden. Nicht zuletzt die Organisation der „Lehrerversorgung“ sei ob der stark zurückgegangenen Schüler- und Stundenzahl extrem schwer gewesen.

Die Amtsleiterin räumt ein, dass die Aufnahme zweier Klassen auch an der AKS die eine oder andere Herausforderung mit sich bringe. Die Schule sei allerdings groß genug, die räumlichen Kapazitäten seien vorhanden und das Kollegium dafür aufgestellt. Nicht auszuschließen ist, dass die Schüler der FSS nach ihrem Wechsel auch auf vertraute Lehrer treffen werden. Die verbliebenen Lehrer hätten Versetzungsanträge gestellt - einige davon wollten in der Region bleiben.

Gerade weil man den Kollegen wie auch den Eltern und Schülern frühzeitig habe Planungssicherheit geben wollen, so zur Heiden, habe sich das Schulamt entschieden, den Wechsel nach Kronberg jetzt in die Wege zu leiten. Sie unterstreicht, dass man diese Entscheidung weder mit leichter Hand noch leichten Herzens getroffen habe. Die FSS sei einmal eine große Schule gewesen. Ob es am gesunkenen Ansehen der Schulform im Allgemeinen oder an der Schule im Besonderen gelegen hat? Eine wirkliche Erklärung hat zur Heiden dafür nicht. Es sei letztlich eine Abstimmung mit den Füßen zulasten der Schule gewesen. Nachdem die bereits seit einigen Jahren zunehmend von der FSS weggeführt habe, habe sich dieser Prozess in den Corona-Jahren noch beschleunigt. Zur Heiden: „2020 und 2021 gingen nicht einmal mehr eine handvoll Neuanmeldungen ein.“ Die Verlagerung nach Kronberg sei jetzt die Konsequenz. Das habe man so auch dem Hochtaunuskreis als Schulträger dargelegt - ohne Widerspruch.

Nach jüngsten Wortmeldungen aus der Kurstadt ist davon auszugehen, dass es diesen Widerspruch von der Lokalpolitik durchaus gegeben hätte. Die allerdings wurde von der Entscheidung wohl kalt erwischt, wie ersten Wortmeldungen aus Online-Foren zu entnehmen ist. Und das bestätigt auch die Rückmeldung von Bürgermeister Leonhard Helm (CDU) auf Anfrage: „Ich bin weder von der Schulleitung der Friedrich-Stoltze-Schule noch von den zuständigen Behörden auf eine Schulschließung angesprochen worden. Von einer endgültigen Schließung habe ich bislang keine Kenntnis erhalten.“

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