„Das zieht sich“

Die Stadt Bad Homburg verhandelt mit einem Investor für das geplante Move & Groove-Zentrum am Bahnhof. Die Post am Bahnhof muss dann ihren Platz räumen. Die Postbank will ins Louisen-Center ziehen.
Für die Postbank, Betreiberin der Postfiliale am Bahnhof, ist die Sache klar. Sie wartet auf einen Anruf der Stadt Bad Homburg. Jetzt im Februar solle die Postbank Informationen darüber bekommen, wann das Projekt Move & Groove -Zentrum auf dem Gelände der Post an der Basler Straße startet.
Das sagt Iris Laduch-Reichelt, zuständige Pressesprecherin des Unternehmens in Bonn. Die Postbank würde dann mit der Stadt einen Aufhebungsvertrag über das Mietverhältnis in dem flachen Gebäude neben dem Bahnhof schließen und mit dem Kerngeschäft Briefe, Pakete, Postbank inklusive Beratungsservice und einem kleinen Schreibwarensortiment ins Louisen-Center umziehen. Das alte Postgebäude soll abgerissen werden.
Die Postbank hat Zeit, denn das Louisen-Center hat Leerstand. Ein 400 bis 500 Quadratmeter großes Areal wäre dort wohl zu haben, sagt Laduch -Reichelt, es gebe Gespräche. Der Mietvertrag mit der Stadt läuft Ende 2016 aus.
Den Standort Louisen-Center hält die Stadt nicht für optimal, weil man beispielsweise zur Paketabgabe in das gebührenpflichtige Parkhaus fahren müsste, sagt Stadt-Pressesprecher Andreas Möring. Die Stadt hätte es wohl gern gehabt, so Laduch-Reichelt, wenn das Unternehmen am Bahnhof weiterhin eine kleine Filiale betreiben würde. „Aber das ist nicht wirtschaftlich.“
Stadt will nicht konkreter werden
Die Postbank ist nicht das einzige Unternehmen, das in dem grauen Haus am Bahnhof noch einen Fuß in der Tür hat. Auch die Deutsche Post, zuständig für die Zustellung der Briefe, hat hier einen kleinen Stützpunkt für die Briefträger, die die Post rings um den Basler Platz verteilen. Sieben Mitarbeiter starten von hier ihr Tagwerk, sie brauchen einen Raum, sagt Pressesprecher Stefan Heß aus Frankfurt.
Die Deutsche Post habe einen „langfristigen Mietvertrag“ mit der Stadt, der das graue Haus und das dazugehörige rund 4000 Quadratmeter große Grundstück seit 2009 gehören. Heß berichtet von Gesprächen mit der Stadt, sein Unternehmen wartet auf Vorschläge für bezahlbare Alternativen, die ihm von Seiten Bad Homburgs angeboten werden, Zeitdruck habe man keinen.
Von Zeiten und Fristen will man derzeit auch bei der Stadt gar nichts hören. Die Pläne, am Bahnhof ein Zentrum für junge Menschen mit Kinos, einer Diskothek nebst Trendsporthalle und Restauration zu errichten, sind bereits einige Jahre alt. Auch ein Parkhaus soll gebaut werden. Seit im Mai 2013 die Ausschreibung für das „Moove & Groove“ bekanntgemacht wurde, hörte man zu dem Thema aber nichts mehr.
Auf Nachfrage sagt Möring nun, dass es tatsächlich Gespräche mit „einem Investor“ gebe, dessen Vorstellungen man in der Stadt „auch gut finde“. Konkreter wurde Möring nicht, er wollte auch keine Aussage darüber machen, in welchem Zeitrahmen sich die Umsetzung der städtischen Entwürfe denn verwirklichen ließe. In alten Statements der Stadt hatte es mal geheißen: „2014“, später dann „2015 soll es fertig sein“. „Das zieht sich“, sagt Andreas Möring heute. Also kein Kino in Kürze.