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Verkehrsversuch soll Klarheit bringen

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Neue Radstreifen für sechs Monate in der Kisseleffstraße geplant

Bad Homburg - Sollen Radfahrer die Kisseleffstraße entgegen der Einbahn-Richtung nutzen dürfen? Der Mobilitätsausschuss hat zwar keine endgültige Entscheidung getroffen, sich aber einstimmig bei Enthaltung der FDP dafür ausgesprochen, es im Rahmen eines auf ein halbes Jahr angesetzten Testlaufs zumindest mal zu versuchen.

Der Vorschlag der Verwaltung: Aus den beiden Kraftfahr-Spuren Richtung Promenade wird eine überbreite. Zudem wird ein 1,5 Meter breiter Schutzstreifen für Radfahrer in die Gegenrichtung markiert. Straßenverkehrsbehörde, Stadtplanung und Radverkehrsbeauftragte halten das für gangbar, überbreite Fahrbahnen ermöglichten, abhängig von der Fahrzeugbreite, das Nebeneinander- und Vorbeifahren an wartenden Fahrzeugen. Und da sowohl die Promenade als auch die Schöne Aussicht Teil des Radrouten-Netzes der Stadt seien, sei es naheliegend, den Radverkehr auch von dort aus in Richtung Louisenstraße zu führen beziehungsweise eine Direktverbindung zu ermöglichen.

G roße Bedenken gibt’s seitens des Parkhaus-Betreibers Jupiter GmbH. Man halte einen Radweg dort für gefährlich. Die Straße sei die einzige Zufahrt zu den beiden Parkhäusern. Zu den Stoßzeiten der Zulieferer sei oft eine Fahrspur blockiert. D ass die Kisseleffstraße auch „häufig ,Aufstellfläche‘ für Kurierdienste aller Art ist“, und „dies seit Jahren toleriert“ werde, will wiederum die Stadt nicht gelten lassen. „Das verbotswidrige Halten und Parken von Fahrzeugen dort wurde bisher nicht und wird auch zukünftig durch die Stadtpolizei nicht toleriert werden“, heißt es in einem Schreiben des Ordnungsamts.

R alf Gandenberger vom ADFC merkte an, dass die Kommunen mittlerweile verpflichtet seien, Einbahnstraßen für Radfahrer freizugeben, wenn nichts dagegen spreche. Und das beliebte Argument, dass mehr Raum für Radfahrer eine Schwächung des Einzelhandels bedeute, sei durch Studien widerlegt.

D r. Thomas Kreuder (SPD) schlug die probeweise Freigabe im Namen der Koalition vor. D ass im Fall der Kisseleffstraße „an einigen Stellen Aussage gegen Aussage“ steht, merkte Dr. Roland Mittmann (CDU) an. Deswegen sei der Test folgerichtig. „Mit theoretischen Erörterungen kommen wir hier nicht weiter.“ Der Chef der Aktionsgemeinschaft, Eberhard Schmidt-Gronenberg, pflichtete ihm bei. „Die Radfahrer sind für den Einzelhandel eine große Zielgruppe - und es werden immer mehr.“ T im Hordorff (FDP) zeigte sich skeptisch. Eine direkte Umsetzung hatte er abgelehnt, „einen Verkehrsversuch kann ich mir vorstellen.“ Ein Test habe auch deswegen Charme, gab Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak (CDU) zu bedenken, weil man ihn schnell beenden könne, falls es zu viel Chaos gebe. Frauke Thiel (Grüne) legte Wert darauf, dass die Ergebnisse direkt im Anschluss an den Versuch vorgelegt werden, um schnell über das weitere Vorgehen befinden zu können. E inig war sich das Gremium, dass die Verkehrssicherheit an oberster Stelle stehen soll.

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