Ministerium winkt ab
Bahnhof ohne Reisezentrum
Bad Homburg - Dem Bundesverkehrsministerium wird bisweilen eine gewisse Trägheit nachgesagt. Im konkreten Fall kam jedoch überraschend schnell Post aus Berlin.
Erst Ende Januar hatte sich die Rathausspitze im Auftrag der Stadtverordneten schriftlich an Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gewandt und ihn gebeten beziehungsweise aufgefordert, sich in den Streit um das mittlerweile geschlossene Reisezentrum der Deutschen Bahn einzuschalten und für Abhilfe zu sorgen. Zur Erinnerung: Die Stadt hatte das Reisezentrum nach dem Rückzug der Bahn seit 2020 als freiwillige Leitung weiterbetrieben und dafür Provisionen bekommen. Zum Jahresende 2022 hatte der Konzern die Provision gestrichen, die Stadt kann sich den Betrieb ohne Einnahmen nicht leisten.
Wie Bürgermeister Dr. Oliver Jedynak (CDU) nun im Mobilitätsausschuss berichtete, hat ein Referent aus dem Ministerium geantwortet. Das sei zwar erstaunlich schnell, inhaltlich jedoch enttäuschend. „Das ist nur allgemeines Blabla“, wurde Jedynak deutlich. So verweise das Schreiben auf die Online-Angebote der Bahn und die Möglichkeit, dass Menschen ohne Computerkenntnisse auch telefonisch Tickets buchen könnten. Die Begründung des Ministeriums, dass die Bahn ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen sei, das Ministerium in der Sache nicht aktiv werden könne, wollte Jedynak („die Begründung ist etwas schräg“) so nicht stehenlassen. Man werde seitens der Verwaltung nun eine entsprechende Antwort formulieren, kündigte der Bürgermeister an. Laut Homepage der Deutschen Bahn sind die nächsten „physischen“ Gelegenheiten für Beratung und Kauf die „DB Service-Stores“ in den Bahnhöfen Oberursel und Friedrichsdorf. hko