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Initiative für Heimweg boomt

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Bad Homburg - Die Homburgerin hat ihr Auto am Rathaus stehen. An der Bushaltestelle Kurhaus ruft ihr eine Gruppe junger Männer was hinterher. Folgen tut ihr keiner, aber das ungute Gefühl bleibt. Einigen Berlinerinnen ging es vor elf Jahren so wie der Homburgerin; sie riefen sich gegenseitig an, wenn sie nachts allein unterwegs waren.

Aus der privaten Initiative wurde ein bundesweit tätiger Verein, über den Ehrenamtliche am Telefon Menschen, die sich im öffentlichen Raum unsicher oder genötigt fühlen, anrufen können. Die geschulten Berater begleiten die Anruferinnen digital, bis diese in Sicherheit sind; könnten auch die örtliche Polizei rufen.

Inzwischen hat sich die gute Idee des „Heimwegtelefons“ derart herumgesprochen, dass der gleichnamige gemeinnützige Verein rein technisch die vielen Anfragen nicht mehr bewältigen kann. „Die Zahl der Ehrenamtlichen ist wegen des Providers beschränkt“, weiß Saskia Veit-Prang, Kommunale Frauenbeauftragte in Wiesbaden - die Landeshauptstadt ist die erste Kommune in Deutschland, die mit dem Verein kooperiert.

Nun gibt es auch in Bad Homburg eine Initiative aus der Politik, die sich für eine Zusammenarbeit mit dem Verein einsetzt. Der Ortsbeirat Ober-Eschbach hat einstimmig beschlossen, den Magistrat zu bitten, mit dem Verein und Veit-Prang Kontakt aufzunehmen, um dieses Angebot für Ober-Eschbach und vielleicht für ganz Bad Homburg anzubieten. Es sei zu eruieren, welche personellen und wirtschaftlichen Ressourcen dafür notwendig wären. Ortsvorsteherin Yvonne Velten (CDU) würde selbst oft gern auf das Angebot zurückgreifen und weiß dies auch von anderen.

Wie Veit-Prang sagt, stehen die Kommunen für die Kooperation schon deutschlandweit Schlange. Frankfurt hat schon eine Absichtserklärung abgegeben, müsse aber auch warten. Weitere Kommunen, so auch Bad Homburg, müssten konkrete Förderungszusagen machen. Dieses Jahr laufe der Vertrag mit dem Provider aus, so dass der Verein sich auf neue, professionellere Füße stellen werde. ahi

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