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Belastete Parzellen sind Geschichte

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Stadt hat Madesgärten planiert / Gelände soll aufgewertet werden

Bad Homburg - Wer die Vorgeschichte nicht kennt, dürfte entweder ob der rasierten ehemaligen Gartenparzellen echauffiert sein oder sich sorgen, ob denn am Kirdorfer Bach bald gebaut wird . . .

Im vergangenen Monat hat sich der Streifen zwischen Bach und Alte Sattelfabrik nachhaltig verändert. Zäune, Verschläge und Pflanzen sind verschwunden, das Gelände ist planiert. Der Jahrzehnte währende Stillstand an den durch Schadstoffe belasteten Madesgärten ist beendet, nachdem die von der Stadt gesetzte Frist zur Räumung zum Jahreswechsel abgelaufen war. Gerade einmal acht Tage habe die Räumung gedauert, erklärt die Stadt auf Nachfrage. Ein Teil der bisherigen Nutzer habe sein gärtnerisches Hab und Gut bis schon vor der Räumung entfernt. Doch für die beauftragte Firma blieb viel zu tun: Mauersteine, Draht- und Holzzäune, Beton- und Holzteile wurden ebenso entfernt wie Bohnenstangen und andere Gartenutensilien.

Aber auch ein Teil der Asphaltdecke des maroden Fußweges wurde gleich beseitigt. Insgesamt, so bilanziert Stadtsprecher Marc Kolbe, seien rund 100 Tonnen Material aufgenommen und entfernt worden. Dabei sind die anfangs befürchteten Proteste der dort Gärtnernden ausgeblieben. „Es gab bislang keine uns bekannten negativen Reaktionen. Im Gegenteil: Noch während der Arbeiten wurde von Passanten die Beseitigung der ,Unordnung‘ durch die städtischen Maßnahmen begrüßt“, heißt es aus dem Rathaus. Bei dem Fußweg wurde die alte Asphaltdecke durch eine Aufschotterung ersetzt und zum Schutz einiger Bäume der Weg um deren Wurzelbereich herum geführt. So wie jetzt soll es jedoch nicht bleiben. Die Stadt hatte sich mit dem Bebauungsplan Nr. 41 bereits 1997 zum Ziel gesetzt, dort eine öffentliche Grünfläche anzulegen. Das Ziel ist geblieben, aber in den vergangenen 25 Jahren hat sich auch vieles verändert. Etwa die Relevanz des Hochwasserschutzes.

Deswegen ist die endgültige Gestaltung des Bereichs, beziehungsweise des Bachlaufs, noch nicht in Stein gemeißelt, auch wenn sich in naher Zukunft keine großen Maßnahmen anschließen werden. Wegen der schwierigen finanziellen Situation seien „bis auf weiteres keine weiteren Maßnahmen, auch keine Planungen, vorgesehen. Dies betrifft auch den angrenzenden Teil des Kirdorfer Baches mit seinen Ufern.“ Unter anderem hatte der Ortsbeirat eine Initiative gestartet, einen Teil der gewonnenen Grünfläche als Retentionsraum zu gestalten, um bei Starkregen zu verhindern, dass der ab der Bachstraße verrohrte Kirdorfer Bach zu viel Wasser gleichzeitig abführen muss. So war das Gremium im März vergangenen Jahres dem Vorschlag der SPD gefolgt, dort ein Rückhaltebecken anzulegen. hko

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