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Hilfe für Hessens Vereine

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Von: Pitt von Bebenburg

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Land Hessen zahlt bis zu 10 000 Euro für Vereine bei Corona-Ausfällen. Antragsberechtigt sind rund 40 000 hessische Vereine.

Das Land Hessen unterstützt Vereine in der Corona-Krise finanziell. Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) gab am Montag in einer Videokonferenz aus der Staatskanzlei in Wiesbaden bekannt, dass gemeinnützige Vereine bis zu 10 000 Euro beantragen können.

Antragsberechtigt seien im Prinzip alle 40 000 hessischen Vereine, egal ob sie Sport anbieten, Theater veranstalten, Tierschutz leisten, Hospizdienste oder Nachbarschaftshilfen offerieren. „Sie alle benötigen unsere Hilfe, die wir schnell und unbürokratisch leisten wollen“, sagte der Regierungschef. Voraussetzung für die Hilfe ist allerdings, dass die finanziellen Probleme aus der Corona-Zeit „nicht mehr aus vorhandenen Eigenmitteln (Ansparungen, Rücklagen, Mitgliedsbeiträgen)“ zu decken seien, heißt es in der Richtlinie. Die finanzielle Notlage dürfe außerdem nicht schon vor dem 11. März bestanden haben.

Die Vereine können ihre Anträge von Mai an einreichen. Zuständig sind je nach Tätigkeitsfeld des Vereins unterschiedliche Ministerien. „Wir möchten, dass das Vereinsleben aufrechterhalten werden kann“, betonte Bouffier. Den Vereinen entgingen notwendige Einnahmen, weil etwa Feste, Ausstellungen oder andere Veranstaltungen abgesagt werden müssten. „Das fällt jetzt alles weg.“

Die Grünen-Kulturpolitikerin Mirjam Schmidt sprach von einer guten Nachricht „für die vielen ehrenamtlich tätigen Vereine, Kulturbetriebe, Spielstätten, Theatergruppen und für weitere Kunst- und Kulturvereine“.

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Holger Bellino, kommentierte: „Die Vereine und das Ehrenamt sind wesentliche Elemente unserer Zivilgesellschaft und stärken den Zusammenhalt und die Solidarität in unserem Land.“ Dies sei „gerade in der Corona-Pandemie „besonders wichtig“.

Auf eine Öffnung ihrer Anlagen müssen die Sportvereine in Hessen allerdings noch warten. Bouffier empfahl, sich bis zu einer Verständigung zwischen den Bundesländern zu gedulden. „Ich will nicht jeden Tag eine neue Sportart eröffnen“, sagte er. Rheinland-Pfalz erlaubt seit gestern wieder Rudern, Segeln, Tennis, Luftsport, Leichtathletik, Golf und Reiten, sofern dabei die Kontaktbeschränkungen eingehalten werden. Der hessische FDP-Sportpolitiker Stefan Müller mahnte eine entsprechende Regelung auch für Hessen an.

Auf Großveranstaltungen müssen Vereine und andere Veranstalter noch lange verzichten. Bund und Länder hatten sich in der vorigen Woche darauf geeinigt, sie bis zum 31. August zu untersagen. Ungeklärt ist bisher allerdings, was genau unter einer Großveranstaltung zu verstehen ist. Ministerpräsident Bouffier sagte dazu: „Ich halte eine Größenordnung über 100 Personen für sehr unrealistisch.“ Die hessischen Kommunen hätten eine entsprechende Grenze vorgeschlagen. „Das könnte in Hessen so kommen“, hielt Bouffier fest.

Keine erfreulichen Aussichten konnte der Ministerpräsident den Gastronomen und Hotelliers bieten, die zumindest auf eine Perspektive hoffen. Er könne die Sorgen der Betriebe „sehr gut nachvollziehen“, sagte Bouffier. Gerade dort sei der „Zielkonflikt zwischen dem Gesundheitsrisiko und dem wirtschaftlichen Überleben besonders drastisch“.

Allerdings könne er „im Moment noch nicht absehen, wann etwas möglich ist“, antwortete Bouffier auf eine entsprechende Journalistenfrage und fügte hinzu: „Bis zum 30.4. mit Sicherheit nicht.“

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