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Hessen: Linkspartei setzt Vertrauensleute für Betroffene ein

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Von: Hanning Voigts

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Die hessische Linke steht derzeit stark unter Druck. Foto: dpa
Die hessische Linke steht derzeit stark unter Druck. © dpa

Im Skandal um Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe setzt die hessische Linke drei Vertrauensleute, die Betroffene ab sofort unabhängig beraten sollen.

Die hessische Linkspartei hat ein dreiköpfiges Team von Vertrauenspersonen eingesetzt, an die Betroffene von Sexismus und sexualisierten Belästigungen sich ab sofort wenden können. Das Team sei ausschließlich für die Betroffenen da, niemand gegenüber rechenschaftspflichtig und könne beim Landesvorstand Geld für Schulungen oder Fachliteratur beantragen, teilte der Vorstand des hessischen Landesverbands der Linkspartei am Samstag nach einer Vorstandssitzung mit.

Das Team besteht aus der Rechtsanwältin Godela Linde, der Sozialpsychologin Julia Schnepf und dem evangelischen Pfarrer Martin Schindel. Alle drei seien ohne Amt und Funktion in der Partei, hieß es. Lediglich Schnepf ist aktuell Mitglied der Linkspartei. Das Team soll laut Vorstand Betroffene je nach Wunsch unterstützen, eingehende Fälle anonymisiert dokumentieren und dem Landesvorstand zudem regelmäßig Bericht erstatten.

Die hessische Linke sieht sich derzeit mit massiven Vorwürfen von Machtmissbrauch und sexuellen Übergriffen konfrontiert. Vor Ostern hatte das Magazin „Der Spiegel“ unter Berufung auf Betroffene über Übergriffe und eine „toxische Machokultur“ in der hessischen Linkspartei berichtet, gegen vier hessische Linken-Politiker werden entsprechende Vorwürfe erhoben. Alle Beschuldigten weisen den Vorwurf von Fehlverhalten von sich.

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