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Maßnahmen
Hessen: Kampf gegen Schweinepest ‒ FDP fordert Prämie für das Erlegen von Wildschweinen
- vonJutta Rippegatherschließen
Das Land Hessen erhöht im Kampf gegen die Schweinepest die Aufwandsentschädigung für Jäger, die Proben an toten Wildschweinen nehmen. Die FDP fordert Erlegerprämien.
Wiesbaden - Das Mitwirken der Jägerschaft spielt eine wichtige Rolle im Einsatz gegen die Afrikanische Schweinepest. Das Land Hessen hat deshalb jetzt die Aufwandsentschädigungen für sie angehoben. Statt 30 Euro gibt es 50 Euro für sie, wenn sie von einem Kadaver fachgerecht Proben nehmen. Das Einsenden des Materials zum Hessischen Landeslabor werde außerdem einfacher, ergänzte Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne). Denn: „Je früher der Ausbruch der Tierseuche in Hessen erkannt wird, desto schneller und wirkungsvoller können wir sie bekämpfen und die wirtschaftlichen Schäden gering halten.“
Afrikanische Schweinepest in Hessen bislang nicht nachgewiesen
Bislang wurde das Virus einzig im Osten Deutschlands an Wildschweinen nachgewiesen. Doch der asiatische Markt hat den Import von Schweinefleisch eingestellt. Die Landwirte klagen über erhebliche finanzielle Einbußen. „Die Preise sind im Keller“, sagt Bernd Weber vom hessischen Bauernverband.
Insbesondere tot aufgefundene Wildschweine seien oftmals das erste Anzeichen für die Einschleppung der Seuche, so die Ministerin. Das Auffinden und Beproben von Kadavern komme daher einem Frühwarnsystem gleich. Laien sollten allerdings davon absehen, stellt ihre Sprecherin Julia Stoye klar. Stattdessen sollten sie den Förster oder Jäger alarmieren. Die haben sich die erforderlichen Erkenntnisse durch einen Lehrfilm des Ministeriums erworben. Die Testsets erhalten Jäger beim Veterinäramt. Sie bestehen aus Tupfer, Probenbegleitschein sowie einem bereits adressierten Umschlag für den Postversand.
Schweinepest: FDP in Hessen fordert Erlegerprämie für Wildschweine
Laut Statistik des Hessischen Landeslabors wurde im vergangenen Jahr für 142 der insgesamt 273 untersuchten Tupfer eine Aufwandsentschädigung gezahlt. In diesem Jahr waren es 59 von insgesamt 146 Tupfern (Stand Ende September 2020).
Nach Auffassung der FDP unternimmt die Landesregierung zu wenig, um die Seuche einzudämmen. Die Erhöhung der Aufwandsentschädigung könne nur ein erster Schritt sein, konstatierte die jagdpolitische Sprecherin Wiebke Knell. Sie drängt darauf, den Bestand zu mindern. „Es ist zwingend notwendig, die Schwarzwildbestände zu reduzieren, um die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest einzudämmen.“ Die FDP-Abgeordnete plädierte für finanzielle Anreize in Form einer Erlegerprämie. „Wir Freie Demokraten fordern darüber hinaus, dass sich das Land an den Kosten der Jägerschaft für Hundeschutzwesten, Ortungsgeräte und Prüfungsgebühren für Jagdhunde beteiligt.“ (Jutta Rippegather)