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Heftige Kritik am Taunusbahn-Debakel

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Offener Brief von Parteijugend

HOCHTAUNUS - Die nicht enden wollenden Probleme auf der Taunusbahn-Strecke haben die Grüne Jugend Hochtaunus (GJ) und die Jusos Hochtaunus sowie die Ortsfraktion der Wehrheimer Grünen und die Grünen im Usinger Land dazu veranlasst, einen offenen Brief an Geschäftsführung und Aufsichtsrat des RMV zu richten. Sie kritisieren darin, dass den Pendlern monatelang unvorstellbare Zustände zugemutet würden und das Chaos wochenlang von offizieller RMV-Seite totgeschwiegen worden sei.

„Fast alle Zugverbindungen sind ohne verlässliche Informationen wochenlang ausgefallen und der Schienenersatzverkehr entweder gar nicht, zu spät oder wegen fehlender Ortskenntnisse der Busunternehmen falsch gefahren“, heißt es in dem offenen Brief. Vier Monate nach Einführung der Wasserstoff-Züge seien zwar nach eigenen Angaben des RMV 10 von 27 ausgeliefert und „überarbeitet“ worden, „aber trotz aller Versprechen des Geschäftsführers fahren diese nur sporadisch, werden in der elektronischen Fahrplanauskunft angekündigt und fallen dann kurzfristig doch wieder aus“. Besonders später abends, in denen zum Teil auch keine Busse mehr fahren, sei dies äußerst ärgerlich.

„Das Schienenersatzverkehr-System bis nach Friedrichsdorf hat sich zwar größtenteils pünktlich eingependelt, kann aber mit längerer Fahrzeit und Umsteigen in Friedrichsdorf - nach neuesten Angaben bis in den Sommer hinein geplant - keine haltbare Alternative sein. Gerade für Ältere und Menschen mit Behinderung ist das Überqueren der Fußgängerbrücke über die Gleise in Friedrichsdorf eine Zumutung.“ Auch deshalb hätten „viele ÖPNV-Nutzer ihr Vertrauen in den RMV verloren und sind - wenn möglich - auf das Auto umgestiegen“, kritisieren die Autoren des Briefs und fordern, dass die RMV-Geschäftsführung und der Aufsichtsratsvorsitzende Landrat Ulrich Krebs (CDU) alles Mögliche tun, um dieses Vertrauen wiederherzustellen.

„Fahrgäste haben Vertrauen in ÖPNV verloren“

Dazu sollte es Bürgerrunden an allen für die Linie RB15 relevanten Standorten geben. In diesen Informationsveranstaltungen müssten Probleme und weiteres Vorgehen transparent erklärt werden. Grüne und Jusos appellieren an alle beteiligten Unternehmen - RMV, Start, Fahma und Alstom -, zu ihrer Verantwortung zu stehen. Zudem fordern sie finanzielle Entschädigungen für die Fahrgäste.

Zum Abschluss des Briefs mahnen die Autoren eine „unverzügliche Umsetzung der geforderten Maßnahmen“ an. Andernfalls drohe eine Diskreditierung der Pläne des Kreises zur klimafreundlichen und sozial gerechten Verkehrswende. Besonders wenden sich Grüne und Jusos an Aufsichtsrat und Landrat Krebs und lassen auch einen Hinweis auf die von all dem ausgehenden Botschaften mit Blick auf die anstehende Landratswahl im nächsten Jahr nicht unerwähnt. Für das Usinger Land sei die Anbindung an Bad Homburg und Frankfurt sehr wichtig. red

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