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Die Frau am Leuchtturm

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Trägerin des Bundesverdienstkreuzes: Renate von Metzler.
Trägerin des Bundesverdienstkreuzes: Renate von Metzler. © FR/Boeckheler

Die Republik dankt Renate von Metzler für ihr Engagement zum Fortkommen der Goethe-Universität. Die Geehrte würde gar nicht viele Worte um ihr Tun machen. Von Matthias Arning

Von Matthias Arning

Zu Renate von Metzler könnte einem gleich Pfennigbasar einfallen. Das ist ein ungewöhnliches Einkaufserlebnis, das einem guten Zweck dient. Einmal im Jahr für ein paar Tage im Dominikanerkloster verkaufen ehrenamtliche Helferinnen Kleidung, Hüte und Nippes. Ohne Renate Metzler, die Monate zuvor schier unermüdlich für den Jahrmarkt Werbung macht, wäre die Hilfsaktion kaum vorstellbar. Deswegen wäre es nichts ungewöhnliches, brächte man den Namen der in Kronberg lebenden Dame vor allem mit Pfennigbazar, der, wie sie selbst gern sagt, "größten Frauenbewegung südlich des Mains", in Verbindung.

Was allerdings auch mit Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft gelingen könnte. Der Name der Cousine des Bankiers Friedrich von Metzler steht nicht minder für diesen Zusammenhang. Sie lenkt seit Jahren an der Spitze des Hessischen Landesverbandes die Geschicke dieser Gesellschaft.

Aber wer mit ihrem Namen etwas zu tun hat, der könnte auch an die Johann-Wolfgang-Goethe-Universität denken. Und weil das so ist, hat der frühere Präsident der Hochschule Renate von Metzler beim Bundespräsidenten für eine hohe Auszeichnung vorgeschlagen: Renate von Metzler erhielt am Montag das Bundesverdienstkreuz. Hessens Umweltministerin Silke Lautenschläger übermittelt die Ehrenbezeugung in Frankfurt am Main. Mit dem ausdrücklichen Hinweis auf die Verdienste der Gehrten für das Fortkommen der Universität.

Seit dem Umzug auf den Campus Westend, hebt Lautenschläger hervor, lasse Renate von Metzler keinen Zweifel daran aufkommen, dass ihr die Fortentwicklung der Hochschule ausgesprochen am Herzen liege. Sobald über diesen Campus am IG Farbenhaus gesprochen werde, bringe die Ausgezeichnete auch die Geschichte des Ortes ins Gespräch.

2005 wurde von Metzler zur Uni-Senatorin

Vor fünf Jahren machte die Universität Renate von Metzler zu ihrer Ehrensenatorin. Der damalige Präsident Steinberg würdigte in diesem Zusammenhang das Engagement der Frau, die sich 2002 den Freunden und Förderern der Goethe-Universität angeschlossen hatte. Seit dieser Zeit, unterstrich Steinberg, sei es ihr ein Anliegen, "eine Brücke zwischen der Universität und der Gesellschaft in Stadt und Region zu schlagen". Ein Vorhaben, dass Steinbergs Nachfolger Werner Müller-Esterl ausdrücklich zu seinem Programm machte - mit Blick auf das 100jährige Bestehen der Bildungseinrichtung im Jahre 2014.

Sie engagiere sich für die Goethe-Universität, sagt Renate von Metzler, weil diese Forschungsstätte "das Leuchtendste" sei, was Frankfurt überhaupt habe. Eigentlich sei das für sie eine Selbstverständlichkeit, nichts, worüber die Ministerin Lautenschläger an diesem Montag viele Worte machen sollte. Und doch sei die Auszeichnung an diesem Ort für sie etwas ganz Besonderes: Renate von Metzler erhält das Bundesverdienstkreuz in der Villa Metzler am Schaumainkai.

Sie selbst, berichtet sie, habe für diesen Tag den großen Raum im Erdgeschoss des Gebäudes aus den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts für das anschließende Mittagessen geschmückt. Ein Mahl mit Wiener Schnitzeln, ihrem Lieblingsessen. Zumal, wenn es dazu Kartoffelsalat gibt. Ganz schlichten Kartoffelsalat, sagt sie, am besten mit Brühe abgelöscht.

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