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Fraport bereitet Rodung vor

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Von: Jutta Rippegather

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Ein Flugzeug (Symbolfoto).
Ein Flugzeug (Symbolfoto). © Boris Roessler (dpa)

Für die Abfahrt des geplanten Terminal 3 bereitet der Flughafen-Betreiber Fraport die Rodung von mehreren Hektar Wald vor. Ausbaugegner planen für Sonntag eine Protestaktion.

Fraport bereitet die Rodung des Treburer Waldes vor. Wie ein Flughafensprecher bestätigte, sollen dort in der nächsten Woche „ökologische Vorab-Bestandsaufnahmen“ beginnen. Das Gelände gehört dem Konzern nicht; um Zugang zu erhalten, hatte er beim Regierungspräsidium (RP) Darmstadt einen Antrag auf Besitzeinweisung gestellt – also auf Enteignung. „Für einige Flächen, die für Anfang Januar anstehende Arbeiten benötigt werden, wurde bereits eine positive Entscheidung getroffen“, teilte RP-Sprecherin Nicole Ohly-Müller am Dienstag auf Anfrage mit.

Die Ausbaugegner machen mobil. „Wir wollen ein erstes Zeichen des Protestes im Jahr 2018 setzen, gegen Waldzerstörung und Terminal 3“, schreibt Petra Schmidt von der Bürgerinitiative Mörfelden-Walldorf in ihrer Einladung zum Kuchenbüfett am Sonntag in dem Waldstück an der Autobahn A5 zwischen dem Neu-Isenburger Stadtteil Zeppelinheim und Mörfelden-Walldorf. „Egal, ob mit oder ohne Billigflieger, der Bau eines dritten Terminals ist nicht raumverträglich“, moniert die Bürgerinitiative. Eine Genehmigung des geplanten Billigflugsteigs G sei zudem nicht durch den Planfeststellungsbeschluss gedeckt.

Das betroffene Areal ist seit Jahren kein Bannwald mehr. Fraport benötigt 4,5 der insgesamt 522 Hektar, um Terminal 3 an die Autobahn A5 anzubinden. Der Wald befindet sich auf den Gemarkungen von Neu-Isenburg und Mörfelden-Walldorf und ist seit Hunderten von Jahren in Besitz der Gemeinde Trebur bei Groß-Gerau, sagt Bürgermeister Carsten Sittmann (CDU).

Jahrelang hatte die Gemeindevertretung die Veräußerung des Grundstücks verweigert. Nachdem sich die politischen Mehrheitsverhältnisse geändert hatten, stimmte das Parlament im vergangenen Jahr dafür, die knapp viereinhalb Hektar zu verkaufen, setzte aber Bedingungen, die den Abschluss des Kaufvertrags bislang verzögerten. Um zu dem Areal zu gelangen, benötigt Fraport nicht nur die 4,4 Hektar, sondern auch das Betretungsrecht für Flächen drumherum, erläutert Sittmann. Das habe das Parlament bislang abgelehnt.

Damit es zu keinen Zeitverzögerungen komme, habe Fraport jetzt erfolgreich beim Regierungspräsidium die vorzeitige Besitzeinweisung beantragt. „Das ist ein Enteignungsverfahren“, erklärt der Bürgermeister. Am 8. Januar wolle die Fraport „mit verschiedenen Maßnahmen“ beginnen. Die Rodung sei seines Wissens noch nicht geplant.

Das bestätigt Fraport-Sprecher Robert Payne: „Wir werden jetzt erst eine ökologische Inventur machen.“ Wann die Bäume im Treburer Wald fallen, könne er nicht sagen. Die zuständigen Kollegen seien derzeit alle im Urlaub.

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