Flüchtlingskindern ein Gesicht geben
Wetterau/Bad Vilbel - Ein Haus, ein Badezimmer mit Dusche - von solchen Dingen kann die zehnjährige Tajala aus Afghanistan nur träumen oder malen. Denn sie musste fliehen und ist im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos gestrandet. Die Fotografin und Nothelferin Alea Horst hat mit ihr und anderen Kindern gesprochen, hat sie nach ihrem Alltag im Lager gefragt, nach ihren Erlebnissen, Ängsten und Träumen, auch nach ihrem Lieblingswitz.
Entstanden ist ein herzergreifendes Buch mit Porträts, Momentaufnahmen und dramatischen, aber auch hoffnungsvollen Berichten sowie eine Fotoausstellung. Die Fotografin gibt den Flüchtlingskindern mit diesem Buch Gesicht und Stimme.
Angelika Ungerer, Gründerin der „Omas gegen rechts Wetterau“, sagt: „Wir dürfen diese Kinder nicht vergessen.“ Deshalb holen die Omas die Ausstellung mit Bildern aus dem Buch in die Wetterau. Genauer gesagt nach Bad Nauheim (Rathaus, 4. bis 10. März), Bad Vilbel (Haus der Begegnung, 13. bis 24. März), Wölfersheim (Rathaus, 25. bis 31. März), Altenstadt (katholische Kirche, 1. bis 7. April), Karben (Kuhtelier, 15. bis 21. April) und Friedberg (Bücherei, 22. bis 28. April).
Ungerer hat in Bad Vilbel einen kleinen Sektemempfang organisiert. „Das macht jede Stadt unterschiedlich“, sagt sie. Vor Ort wird es außerdem Flyer der UNO-Flüchtlingshilfe und Informationen zur Fotografin geben. „Uns ist wichtig, dass wir auf die Schicksale der Menschen aufmerksam machen. Wir dürfen nicht vergessen, dass es gerade in den Flüchtlingslagern noch großes Leid gibt.“ Die Probleme, die Alea Horst auf ihren Bildern verdeutliche, seien eindrucksvoll. „Die Kinder fragen sich: Was mache ich hier? Wie soll mein Leben weitergehen?“
Mit Alea Horst halten die Omas gegen rechts immer wieder Austausch. „Sie veröffentlicht Videos aus den Lagern. Das sind wirklich bewegende Bilder“, sagt Ungerer.
Der Eintritt zu den Ausstellungen ist frei, Spendenboxen werden aufgestellt. Fragen beantworten die Omas gegen rechts per E-Mail an ogr-wetterau@ gmx.de. red