Firmen zurückhaltend
Arbeitslosigkeit steigt kräftig an / Stellenbestand sinkt
HOCHTAUNUS - Der Arbeitsmarkt erweist sich auch zu Beginn des neuen Jahres als robust - und doch ist die Zahl der Arbeitslosen im Januar gegenüber dem Vormonat kräftig gestiegen, wie die Agentur für Arbeit am Dienstag mitteilte. Wie ist das zu erklären? Die Arbeitsagentur beruhigt: Es handelt sich um einen für diese Jahreszeit üblichen Anstieg, der unter anderem mit der Winterpause auf dem Bau, in der Gastronomie und in der Landwirtschaft zusammenhängt, wie Jens Schermuly von der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Bad Homburg erklärt.
Im Januar waren im Landkreis insgesamt 5172 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 218 Personen (+4,4 Prozent) mehr im Vergleich zum Vormonat. 64 Menschen (+1,3 Prozent) waren dagegen im Vergleich zum Januar des vergangenen Jahres mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg im Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 Prozent. Im Vorjahr lag die Quote bei 4,2 Prozent.
Die Quote fiel laut Arbeitsagentur auch deshalb höher aus, weil die ukrainischen Geflüchteten in die Grundsicherung aufgenommen worden sind.
Sie beziehen seit Mitte 2022 Arbeitslosengeld I, das nun Bürgergeld heißt, und werden daher vom Arbeitsmarktsystem erfasst. „Mit Blick auf die Vorjahresvergleichszahlen merken wir natürlich, dass das vergangene Jahr nicht ganz spurlos an uns vorübergegangen ist. Die anhaltende Zunahme an ukrainischen Geflüchteten, die auf den heimischen Arbeitsmarkt drängen, teils gestörte Lieferketten bzw. -engpässe sorgten im vergangenen Jahr für Herausforderungen, die sich auch in das neue Jahr ziehen werden“, so Schermuly.
Dennoch ist der Experte optimistisch: Der Arbeitsmarkt im Agenturbezirk ebenso wie die wirtschaftliche Situation zeigten sich „weiterhin robust“. Allein: Arbeitgeber sind laut Schermuly angesichts der konjunkturellen Unsicherheit zurückhaltend mit neuen Stellenmeldungen. Das wirke sich inzwischen auch auf den Bestand an Stellen aus, der im Vergleich der Vormonate insgesamt zurückgehe - und zwar teils deutlich.