Fenster in die Vergangenheit

Vor 20 Jahren wurde die Grube Messel bei Darmstadt erste Natur-Welterbestätte Deutschlands. Zum Jubiläum ist nun die Kunstausstellung "Zeit_wert" zu sehen.
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Deutschlands erste Natur-Welterbestätte Grube Messel bei Darmstadt ist eine der weltweit wichtigsten Fundstätten für Fossilien. Vor 20 Jahren ist sie in die Unesco-Liste aufgenommen worden, zum Jubiläum wurde am Wochenende eine Kunstausstellung eröffnet.
Die deutsche Unesco-Kommission bezeichnet die Grube Messel sie als „ein einzigartiges Zeugnis der Zeit“ vor 48 Millionen Jahren. Hessens Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU) sagt: „Das Erbe unserer Natur und unserer Kultur lässt sich nur bewahren, wenn wir es öffentlich machen und sich engagierte Bürger dafür einsetzen.“ In diesem Jahr zahlt das Land 242 000 Euro, 2014 waren es 230 000. Das Land kaufte die Grube 1992, betrieben wird sie von der Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung. Ursprünglich sollte die Grube Müllkippe werden. Hessen gab aber dann Protesten von Bürgerinitiativen und Wissenschaftlern nach.
Die spektakulärsten Entdeckungen sind neben dem Halbaffen „Ida“ die Urpferdchen. Dazu auch Krokodile und Ameisen, die groß wie eine Faust sind. Entstanden sein soll die Grube bei einem Vulkanausbruch. Der Krater füllte sich mit Wasser und wurde für viele Tiere zur tödlichen Falle. Sie sanken in die sauerstofffreie Tiefe, wo sie versteinerten.
„Wir sind Teil einer weltweiten Gemeinschaft geworden“, sagt Marie-Luise Frey, Geschäftsführerin der Betreibergesellschaft, die für das 2010 eröffnete Besucherzentrum zuständig ist, über den Eintrag der Grube Messel in die Unesco-Liste. Die Grube Messel sei „ein Fenster in die Vergangenheit“.
Die Kunstausstellung „Zeit_wert“ ist bis 17. April im Besucherzentrum zu sehen.(dpa)