Es gibt 17 349 registrierte Waffen
SPD rügt seltene Kontrollen
Main-Taunus - Die SPD vermisst die Antwort auf eine Anfrage, die sie an den Kreisausschuss gerichtet hatte. Die satzungsgemäße Frist ist inzwischen abgelaufen, doch eine Antwort gebe es nicht, stellt der Fraktionsvorsitzende Dr. Philipp Neuhaus fest und mutmaßt, hier werde mit Blick auf den Termin der Landratswahl am 4. Juni etwas zurückgehalten.
Es geht um Kontrollen von Waffenbesitzern, bei denen auch deren Zuverlässigkeit bei der Einhaltung von Vorschriften geprüft wird. Dies sei umso wichtiger, weil immer wieder Verbrechen, teils auch mit rassistischem oder terroristischem Hintergrund, mit legalen Waffen begangen würden, macht die SPD deutlich.
Dem Haushalt haben die Sozialdemokreten entnommen, dass es 2022 im Kreis 4380 Personen mit Waffenbesitzerlaubnissen gab. Sie verfügten insgesamt ganz legal über 17 349 registrierte Waffen. Schützenvereine und Jäger gehören auch zu diesem Personenkreis. Aufgabe des Kreises sei, jährlich fünf Prozent der Waffenbesitzer zu kontrollieren. Die Vorgabe werde „dramatisch untererfüllt“, so die SPD: „2021 fanden 8 Kontrollen statt, 2020 waren es 25, 2019 wurden 53 Kontrollen durchgeführt.“ Damit habe ein Waffenbesitzer im MTK nur alle 151 Jahre mit einer Kontrolle zu rechnen. „Das ist unfassbar“, sagt Neuhaus und weist darauf hin, dass die SPD die zu seltenen Kontrollen nicht erst jetzt im Landratswahlkampf, sondern schon seit Jahren anprangere. Neuhaus: „Passiert ist jedoch nichts.“ Die Genossen fordern Landrat Michael Cyriax auf, die „Unzulänglichkeiten bei den Waffenkontrollen endlich“ abzustellen. babs