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Engagiert für faire Kleidung

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Von: Claudia Kabel

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Fachfrau für faire Bekleidung: Maria Tech im Weltladen Darmstadt.
Fachfrau für faire Bekleidung: Maria Tech im Weltladen Darmstadt. © Renate Hoyer (Renate Hoyer)

Die Fashion Revolution Week findet erstmals in Darmstadt statt. Ein konsumkritischer Spaziergang durch die City.

Kleider machen Leute, aber wer macht unsere Kleidung?Anlässlich des bevorstehenden fünften Jahrestages des Einsturzes der Näherei „Rana Plaza“ in Bangladesch mit mehr als 1100 Toten und 2400 Verletzten findet in Darmstadt erstmals die Fashion Revolution Week statt.

Vom 23. April bis 3. Mai beteiligen sich weltweit Menschen aus 68 Ländern an der Aktionswoche. „So geballt wie in Darmstadt gibt es Veranstaltungen nur noch in Leipzig und Berlin“, sagt Koordinatorin Maria Tech. Vor Ort beteiligen sich Organisationen und Geschäfte mit Aktionen, Vorträgen und Filmabenden darüber, unter welchen Bedingungen Kleidung hergestellt wird und welche Folgen das für Mensch und Umwelt hat. Mit dabei sind Attac, DGB-Jugend, Greenpeace, Hochschulgruppe Nachhaltigkeit, Studentische Initiative Nachhaltige Entwicklung der Hochschule, Weltladen, Werkstatt Globales Lernen und Verdi-Jugend.

„Auch fünf Jahre nach Rana Plaza gibt es noch viel zu tun auf dem Weg zu fairer und nachhaltiger Kleidung“, sagt Maria Tech. Sie ist Promotorin für das von Bund und Land finanzierte Programm „Eine Welt“ und für Südhessen zuständig. Man wolle mehr Bewusstsein beim Kleidungskauf schaffen und die Unternehmen zum Handeln in Richtung einer nachhaltigen und fairen Mode bewegen.

Auch mit der Stadt, die bereits vor Jahren den Beschluss gefasst habe, vermehrt faire Kleidung bei den städtischen Mitarbeitern einzusetzen, wolle man sich kommende Woche um ein Pilotprojekt bemühen, kündigte Tech gegenüber der Frankfurter Rundschau an. Vorstellbar sei faire Dienstkleidung etwa bei der Müllabfuhr, beim Gartenamt oder im städtischen Krankenhaus. Aber auch das Thema Bauen nehme man in den Blick: Wo und unter welchen Bedingungen wurden Pflastersteine produziert, die öffentliche Plätze verschönern?

Insgesamt hinke Hessen beim Promotorenprogramm hinterher, sagt Tech. Es gebe nur vier Stellen, bundesweit seien es 140. Ziel des Programms ist es, die globale Nachhaltigkeit vor Ort zu fördern.

Doch auch außerhalb der Aktionswoche gibt es in Darmstadt ein Engagement für faire Kleidung: Die Werkstatt für globales Lernen etwa besucht laut Tech regelmäßig Schulen, um darüber aufzuklären, wo Baumwolle hergestellt wird und wie die Kleiderproduktion mit dem Konsumverhalten verknüpft ist. Attac hält immer wieder Vorträge ab. Zur Eröffnung des Textil-Discountes Primark im Einkaufszentrum Loop5 habe es eine Protestaktion gegeben.

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