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Eisengießer in Zwangspause

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Die Eisengießerei Fritz Winter in Stadtallendorf im Kreis Marburg-Biedenkopf schickt 3600 Mitarbeiter ab Freitag in Kurzarbeit. Die Beschäftigten sollen mindestens zehn Prozent weniger arbeiten.

Die Eisengießerei Fritz Winter in Stadtallendorf (Kreis Marburg-Biedenkopf) schickt 3600 Mitarbeiter ab Freitag in Kurzarbeit. Eine entsprechende Vereinbarung hat das Unternehmen, das hauptsächlich für die Automobilindustrie arbeitet, mit dem Betriebsrat geschlossen. In den kommenden sechs Monaten werden die Beschäftigten mindestens zehn Prozent weniger arbeiten.

Personalleiter Peter-Jürgen Kriehebauer begründet die Kurzarbeit mit einem dramatischen Auftragseinbruch. Dabei habe die Firma noch bis vor sechs Wochen "bis zum Anschlag gearbeitet". Nun stecke sie im Sog der Krise der Automobilindustrie. Die Eisengießerei produziert nämlich vor allem Motorblöcke, Zylinderköpfe, Nockenwellen und Bremsteile für Autos und Lkws. Wichtigster Auftraggeber ist Volkswagen. "Es gibt einen enormen Einbruch", bestätigt der Betriebsratsvorsitzende Ernst Stehl.

Die 1951 gegründete Eisengießerei ist nach dem Süßwarenhersteller Ferrero das zweitgrößte Unternehmen im Kreis Marburg-Biedenkopf. In den vergangenen Jahren machte das Familienunternehmen gute Geschäfte. Es stellte 200 neue Mitarbeiter ein und investierte 70 Millionen Euro in den Standort.

Mit ihrem Problem steht die Eisengießerei landesweit keineswegs alleine da: Etwa 80 Prozent der Zulieferer im Rhein-Main-Gebiet spüren laut einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt erste negative Auswirkungen der Krise in der Autobranche. Manche Betriebe verzeichneten aufgrund der Produktionsstopps bei Autoherstellern Einbrüche von bis zu 30 Prozent. (gec)

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