Eine zweite Karriere als Herr Y.
"Kall" heißt er bei den Frankfurter Genossen. Klaus-Dieter Stork ist der Mann an Ypsilantis Seite.
"Kall" heißt er bei den Frankfurter Genossen. Lange hat er mit ihnen auf dem linken Flügel gekämpft, war mal Partei-Vize, diente SPD-Kulturdezernenten als Referent, schimpfte in Talk-Shows über Schröders Agenda 2010. Seitdem Klaus-Dieter Stork im Jahr 2000 Kulturmanager in Hanau wurde, ist es - parteipolitisch betrachtet - doch deutlich ruhiger um ihn geworden. Derzeit aber macht Kall sozusagen eine zweite öffentliche Karriere: Als "Mann an ihrer Seite".
Der langjährige Lebensgefährte von Andrea Ypsilanti hat sich im Wahlkampf zwar nie mit auf die Bühne gedrängt. Am Wahlabend aber, bei der Feier der Sozialdemokraten, da war er natürlich da, wo er hingehört - Schulter an Schulter. Die Kameras haben ihn eingefangen, als Ypsilanti die Wiederauferstehung der Sozialdemokratie ausrief. Stork sprach lautlos ihre Worte mit, im "symbiotischen Gleichklang", wie in Beckmanns Talkshows analysiert wurde. Auf anderen Sendern wurde gar behauptet, er habe es ihr eingeflüstert. Wiewohl sich Ypsilanti trotz des Wahlkampftrubels diesen einen Satz gewiss noch selbst hätte merken können.
Jedenfalls ist Stork "immer da, wenn sie mich braucht". Die Frage: Heiraten oder nicht?, die überlässt er ihr. Beide wohnen mit einem befreundeten Paar in einer Wohngemeinschaft im Frankfurter Stadtteil Nieder-Erlenbach. Der Name der Straße ist - zumindest in diesen Tagen - Programm: Am Siegesbaum. Aus Frankfurter Sicht hat Stork aber doch einen erheblichen Makel. Er ist "Clubberer", Fan des 1. FC Nürnberg, und hat auch schon den zwölfjährigen Sohn infiziert. ox/emem