Egelsbach
Egelsbach: „Land unter“ beim Zirkus
- vonAnnette Schleglschließen
Nach den Regenfällen der vergangenen Tage versinkt der Circus Rolina in Egelsbach im Matsch. Tier und Mensch bitten um Hilfe für ein neues Quartier.
Der Circus Rolina, der im zweiten Lockdown in Egelsbach gestrandet ist, sucht eine neue Bleibe, weil Mensch und Tier auf dem Gelände an der Marie-Curie-Straße im Schlamm versinken. „Die letzten zwei Wochen hat es nur geregnet“, sagt Zirkusdirektor Freddy Ortmann. „Das Außengehege, der Freilauf und das kleine Trainingszelt für unsere Artistinnen und Artisten sind unter Wasser.“ Allein das Tierzelt sei noch trocken – aber nur, weil die Feuerwehr das Wasser vor dem Zelt abgepumpt habe. „Das hat dort auch schon reingedrückt“, sagt Ortmann.
Hilfsangebote
Angebote für ein trockenes Zirkus-Winterquartier an Freddy Ortmann unter Tel. 01573-0724419.
Wiesen habe man ihm als neuen Platz zum Überwintern schon angeboten. „Aber die sehen in einer Woche genau so aus wie das Gelände hier in Egelsbach.“ Der Zirkus brauche einen Platz von rund 60 mal 60 Meter Größe mit festem Untergrund oder zumindest ein Schottergelände, „auf dem man nicht versinkt“.
Den derzeitigen Standort – ein Gelände, das die Firma SMC zur Verfügung stellte – bezog die zwölfköpfige Zirkusfamilie Anfang November nach zweimonatigen Gastspielen mit kleinen Zuschauerzahlen im Rhein-Main-Gebiet. Anfang Oktober gastierten sie dabei schon einmal in Egelsbach und kehrten wenige Wochen später dorthin zurück, als der zweite Lockdown kam. Der Circus Rolina hat nämlich kein eigenes Winterquartier.
„Das Gelände war eigentlich top für unsere mehr als 40 Tiere“, sagt Ortmann. Auch die Unterstützung der Egelsbacher Bevölkerung war vorbildlich: Bürger:innen und Landwirte ließen den Pferden, Ponys, Kamelen, Dromedaren, Lamas, Hochlandrindern, Ziegen und Eseln immer wieder Futterspenden zukommen. Die Zirkusfamilie selbst lebt derzeit von Grundsicherung.