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Dietzenbach muss sparen und verzichtet auf Großprojekte

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Von: Annette Schlegl

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Die Videoüberwachung zwischen dem Europaplatz mit dem Rathaus-Center und dem Bahnhof-Mitte kommt auf den Prüfstand.
Die Videoüberwachung zwischen dem Europaplatz mit dem Rathaus-Center und dem Bahnhof-Mitte kommt auf den Prüfstand. © ROLF OESER

Die Dietzenbacher Stadtverordneten fahren einen Sparkurs. Sie haben Einsparungen beschlossen, die vor allem den Sicherheitsbereich betreffen.

Wäre die Stadt Dietzenbach ein Wirtschaftsunternehmen, würden hier schon längst die Sanierer ein- und ausgehen, die Unternehmensberater wären im Haus, und der Vorstand wäre seines Amtes enthoben worden.“ Dieser Satz von Ivana Medvidovic, Stadtverordnete der Linken, sagt eigentlich alles über die schwierige finanzielle Lage der Stadt aus. Im Juni hatte die Parlamentsmehrheit schon die rückwirkende Erhöhung der Grundsteuer B von 600 auf 700 Punkte beschlossen, in der Sitzung am Freitagabend kamen nun weitere Einsparungen dazu.

„Große Projekte werden nicht neu angestoßen, es wird nur dringend Notwendiges vorangetrieben“, erklärte Thomas Ball (Grüne). Die Handschrift der neuen Koalition aus SPD, Grünen und Linken ist deutlich erkennbar: weniger Ausgaben im Sicherheitsbereich, mehr Ausgaben für Ökologie und Soziales. Unter anderem werden statt vier Kräften im Ordnungsamt nur zwei eingestellt. Außerdem muss die Videoüberwachung für den Weg vom Bahnhof zum Europaplatz um 30 Prozent günstiger werden. Die restlichen 70 Prozent fließen erst, wenn der Nutzen der Überwachung aufgezeigt worden ist.

Die offene Jugendarbeit wird um 10 000 Euro aufgestockt, auch Sportvereine erhalten 10 000 Euro mehr Förderung. Für 15 000 Euro werden behindertengerechte Spielgeräte gekauft. Ein Konzept zur Dachbegrünung und Photovoltaik auf städtischen Immobilien darf 20 000 Euro kosten. Von den Stadtwerken wird dieses Jahr kein Geld an die Stadt fließen. Die Mehrheit der Stadtverordneten votierte dafür, dass 900 000 Euro Gewinn zur Stärkung des Eigenkapitals im Unternehmen bleiben. Die Reise- und Fortbildungskosten der Verwaltung werden um 40 Prozent gekürzt. Ein Antrag der Freien Wähler, die Stelle des Ersten Stadtrats zu streichen, fand keine Mehrheit.

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