Die Bagger rollen für „modernste Kläranlage“
Bau schreitet voran / Straße „Am Sauereck“ von nun an sechs Jahre gesperrt
bad homburg - Beim Spatenstich im Dezember 2022 sparte Oberbürgermeister Alexander Hetjes (CDU) nicht mit Superlativen. Wenn die neue Kläranlage in sechs Jahren in Betrieb geht, werde die Stadt im Hochtaunuskreis „eine der innovativsten und fortschrittlichsten Kläranlagen in dieser Größenordnung“ haben.
Seitdem ist bei diesem Großprojekt in Ober-Eschbach bereits einiges in Bewegung gekommen. Die Baugrube für die biologische Reinigung im nordöstlichen Bereich des Geländes ist auf ein Niveau abgegraben worden, welches jetzt die Oberkante der Betonpfahlwände erreicht hat. „Der sogenannte Baugrubenverbau wird hergestellt. Für die Errichtung der Betonpfahlwände wurde ein 60 Tonnen schweres Bohrgerät angefahren“, sagt Rathaussprecher Marc Kolbe. Die Pfähle sichern im weiteren Vorgehen die acht Meter tiefe Baugrube. Dazu müssen 15 Meter tiefe Löcher in den Boden gebohrt werden, welche direkt mit Stahl und Beton ausgegossen werden. Bisher sind 44 von 287 Pfählen gebohrt und rund 600 Meter von 3700 Metern Pfahllänge betoniert. Dafür werden jeden Werktag circa 50 Kubikmeter Beton angeliefert und eingebaut.
Im südwestlichen Bereich des Areals, entlang des Eschbachs, entsteht derzeit die neue Lagerhalle, die Kapazitäten für Ausrüstung und Fahrzeuge aus anderen Hallen und Räume bietet, die während der nächsten Schritte abgerissen werden. Dort wird später ein Technikgebäude und die mechanische Klärung mit Fettfang, Sandfang und Vorklärbecken errichtet. Der Neubau erstreckt sich über die Fläche der jetzigen Kläranlage, das Feuerwehrgelände und auch über den bisherigen Wertstoffhof, der Anfang November geschlossen wurde. Dort entsteht in einem späteren Bauabschnitt das Betriebsgebäude der Kläranlage. Sobald es steht, können die bis dahin gebauten Becken in Betrieb gehen. Erst dann wird die alte Anlage abgerissen.
Wegen der Maßnahmen kommt es auf der sehr schmalen Straße „Am Sauereck“ zu einem extremen Schwerlastverkehr. Um Unfallrisiken, insbesondere für den Fuß- und Radverkehr, zu vermeiden, wurde die Straße vom Massenheimer Weg bis zur Brücke über den Eschbach voll gesperrt. Die Straße „Am Sauereck“ wird in der Zeit als Sackgasse von beiden Seiten ausgewiesen. Dafür ist eine Umleitung eingerichtet, welche über den Weg „Im Eschbachtal“ über die Brücke Richtung Parkplatz an der Albin-Göring-Halle auf den Massenheimer Weg oder zur Peterhofer Straße verläuft.
In den nächsten Schritten wird dann auch die gesamte Straße aufgerissen. Grund dafür sind die vielen querenden Entsorgungsleitungen aus dem Stadtgebiet zum Zulauf der Kläranlage und zusätzlich auf der gesamten Länge der Straße die zukünftigen Anschlüsse wie Trinkwasser und Stromversorgung der Kläranlage. Auch die Abwasserrohre vom Massenheimer Weg und dem geplanten Gewerbegebiet verlaufen zukünftig in der Straße. Nach Angaben der Stadt werden sich alle Maßnahmen zusammen wahrscheinlich über die gesamte Bauzeit der Kläranlage von mindestens sechs Jahren hinziehen und deshalb auch die Sperrung voraussichtlich solange erforderlich machen.