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Das DRK erfindet sich neu

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Größere Zentrale und weitere Rettungswache geplant

Die Pandemie und ihre Folgen machen sich an vielen Stellen bemerkbar. So ist auch der DRK-Kreisverband noch immer auf allen Ebenen damit beschäftigt, diese erheblichen Verwerfungen zu kompensieren.

Eine Herausforderung besteht darin, Konzepte zum Abbau des Fachkräftemangels zu entwickeln. Besonders wichtig ist es dabei, eine Lösung für den Rettungsdienst zu finden - aber letztlich in den sozialen Diensten. Der stellvertretende Kreisverbandsarzt Alexander Wagenknecht zeigte sich bei der Kreisdelegiertenversammlung des DRK in der Kronberger Stadthalle aber optimistisch.

DRK-Kreisgeschäftsführer Heiko Selzer betonte in der Veranstaltung, dass die Belastung der Bereitschaftsärzte in den Kliniken derzeit aber noch sehr hoch sei. Werbeaktionen sollen helfen, Helfer- und Mitgliederverluste auszugleichen. Außerdem gebe es einen anderen Plan, verrät Selzer: Statt der bisher zehn Ausbildungsplätze für angehende Notfallsanitäter sollen zukünftig 15 dieser Lehrstellen angeboten werden.

Das Problem zieht sich durch alle Altersgruppen und Gruppierungen. Johannes Hubert, der Kreisleiter Jugendrotkreuz, beklagte ebenfalls personelle Verluste durch die Pandemie. Hauptgrund war das zwischenzeitliche Verbot von Präsenztreffen.

Apropos Personal: Da gibt es innerhalb der Spitze des DRK Hochtaunus Bewegung: So steht das Präsidium am Anfang eines perspektivischen Prozesses der personellen Verjüngung. Der bisherige Vizepräsident Markus Franz wird der neue Schatzmeister des Verbandes. Auf dessen Platz im Präsidium rückt, erstmals in der Geschichte des Kreisverbandes, mit der Bad Homburger Stadträtin Lucia Lewalter-Schoor eine Frau als Vizepräsidentin nach. Außerdem sind Neubauprojekte in der Planung. Nach der Fertigstellung und Einweihung der neuen Rettungswache in Friedrichsdorf-Köppern im vergangenen Sommer wird auf der gegenüberliegenden Seite des Hofes demnächst auch der DRK-Ortsverein Friedrichsdorf seine neue Bleibe finden. Axel Bangert, Baubeauftragter des Kreisverbandes, berichtete der Versammlung vom Fortgang der Planungen. Demnach seien die Pläne für das Projekt beim Hochtaunuskreis bereits eingereicht, mit der Erteilung der Baugenehmigung werde im April gerechnet. Sehr weit fortgeschritten sind nach Angaben Bangerts auch die Überlegungen zum Bau einer neuen Rettungswache in Neu-Anspach.

Neubauprojekte in verschiedenen Städten

Die dortige Stadtverordnetenversammlung hat dem Projekt bereits zugestimmt. Allerdings ist dort, so Bangert, eine Bebauungsplanänderung notwendig. Ist diese erfolgt, könne 2024 mit den konkreten Planungen begonnen werden.

Ein weiteres Projekt sei der bereits in der Umsetzung befindliche Bau der neuen Zentrale des Kreisverbandes in der Justus-von-Liebig-Straße in Bad Homburg (Gewerbegebiet Mitte). Dort wird nach den Bedürfnissen des DRK eine Halle des ehemaligen PIV-Geländes umgebaut. Und dann gibt es noch eine Baustelle: das zurzeit noch als Begegnungsstätte genutzte Gebäude der Kaiser-Friedrich-Promenade 5.

„Dieses Gebäude ist in die Jahre gekommen“, merkt Axel Bangert an. Schon seit Jahrzehnten gibt es Überlegungen für eine Grundsanierung oder eines Neubaus in der Promenade. „Die Immobilie ist stark sanierungsbedürftig und entspricht nicht mehr den Nutzungsanforderungen unseres Kreisverbandes“, so der Baubeauftragte des DRK-Kreisverbandes. Die Immobilie sei nicht barrierefrei, und die Räume der Begegnungsstätte und des „Café Rotkelchen“ seien generell nicht mehr zeitgemäß. Dem will sich das DRK nun stellen. Nur wie und wie lange wird das dauern?

Im Februar 2022 hatte Bangert noch vergleichsweise konkrete Vorstellungen. Die Planung für das neue Objekt in der Kaiser-Friedrich-Promenade sollte, so sagte er anlässlich der Vorstellung der Pläne für das Bad Homburger Gewerbegebiet, bis zum (Teil-)Umzug ins Gewerbegebiet „so weit abgeschlossen sein, dass nahtlos mit der Räumung der Liegenschaft, dem Abriss und direkt anschließend mit dem Neubau begonnen werden kann“.

Der Umzug der Kindertagesstätte zum Herbst war seitens der Stadt auch schon bei der Grundsteinlegung der aktuell im Endausbau befindlichen „Ausweich-Kita“ in Dornholzhausen fest eingeplant. Das „Spatzennest“ soll dort während der Bauphase Asyl finden. Ein entsprechendes Konzept hatten Bangert, damals noch Kreisgeschäftsführer, und DRK-Chef Jürgen Banzer bereits 2019 vorgestellt. Für die Kaiser-Friedrich-Promenade war auch von rund 40 zwischen 40 und 60 Quadratmeter großen „Service-Wohnungen“, also seniorengerechten Appartements, die Rede.

Doch diese sehr konkreten Pläne sind nun wieder nur vage Äußerungen. Veränderte Rahmenbedingungen, etwa gestiegene Baupreise, hätten zu neuen Plänen geführt. „Unser Ziel ist es, bei all den anstehenden Überlegungen die Kindertagesstätte wieder zu integrieren wie auch Betreuungsangebote des DRK für die Menschen im Hochtaunuskreis anzubieten“, sagt Bangert.

Wann ist mit einem Ergebnis zu rechnen? „Für die Bauphase, die sich sicherlich über zwei Jahre hinziehen wird, ist vorgesehen, die Kinder der Kita ,Spatzennest‘ in Dornholzhausen zu betreuen.“ Mehr könne er dazu noch nicht sagen. red

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