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Wildunfälle in Südhessen: Projekt zu Spurensuche wird ausgeweitet

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Von: Claudia Kabel

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Eine Polizistin setzt ein Wildunfallzeichen.
Eine Polizistin setzt ein Wildunfallzeichen. © Landesjagdverband Hessen

In Dieburg und Ober-Ramstadt werden die Wildunfallzeichen von der Polizei schon eingesetzt. Nun sollen sie nach einem Crash im ganzen Landkreis Suchhunde auf die richtige Spur führen.

Rund 2800-mal kam es vergangenes Jahr in Südhessen zu Wildunfällen. Wie der Landesjagdverband (LJV) Hessen miteilte, sind Rehe die häufigsten Opfer des Straßenverkehrs; besonders in den Monaten April und Mai, aber auch zur Paarungszeit im Juli und nach der Zeitumstellung im Herbst.

Damit die Tiere, die häufig nach dem Aufprall trotz schwerer Verletzungen fliehen, nicht unnötig lange leiden müssen, ist es laut Mitteilung des LJV wichtig, sie schnell finden zu können. Dafür wurde das Projekt Wildunfallzeichen (WUZ) ins Leben gerufen und bisher in den Pilotgebieten Dieburg und Ober-Ramstadt erfolgreich getestet. Nun wurde das Kooperationsprojekt zwischen hessischem Innenministerium, Polizei und Jägerschaft auf den gesamten Landkreis Darmstadt-Dieburg ausgeweitet.

Ziel ist, nach einem Wildunfall die Unfallstelle mit einem 20 Zentimeter langen reflektierenden Stab zu markieren, damit der Ort aus der Ferne für den oder die Jagdpächter:in gut sichtbar ist. Diese werden nach einem Wildunfall von der Polizei informiert und suchen dann das Tier mit einem dafür speziell ausgebildeten Hund. Da an der Unfallstelle oftmals keinerlei Spuren wie Blut oder Haare des Tieres oder Glassplitter zu finden seien, sei die genaue Markierung durch die Polizei enorm wichtig. „Häufig dauert es am längsten, die genaue Stelle des Zusammenstoßes zu finden und dabei geht wertvolle Zeit verloren“, sagt LJV-Vorstandsmitglied Bernd Widmaier.

Der LJV appelliert deshalb an alle Autofahrerinnen und Autofahrer einen Zusammenstoß mit einem Wildtier immer unter der Notrufnummer 110 zu melden. Auch über die kostenlose App des Innenministeriums „hessenWARN“ lasse sich ein Notruf mit Positionsübermittlung absetzen. Die App warne außerdem während der Fahrt vor Wildwechseln und Unfallschwerpunkten.

Hergestellt werden die Wildunfallzeichen direkt in der Region: Die Mühltal-Werkstätten der Stiftung Nieder-Ramstädter Diakonie haben zuletzt 200 Stück für das Polizeipräsidium Südhessen angefertigt. cka

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