Sparkasse Darmstadt schließt Standorte: Bank plant bereits Alternative

Die Sparkasse Darmstadt macht sieben Filialen in der Stadt sowie im Kreis zu und reduziert Öffnungstage. Ein mobiles Angebot soll die Standorte weiter betreuen.
Darmstadt – Die Sparkasse Darmstadt schließt sieben mitarbeiterbesetzte Standorte in der Stadt und auf dem flachen Land. Manche Filialen machen Ende dieses Jahres zu, andere zum 31. Dezember 2023. Außerdem werden fünf Filialen vom 1. Mai an statt an vier nur noch an zwei Tagen besetzt.
Gleichzeitig wird das Bankgeschäft auf vier Rädern ausgeweitet: Der Sparkassenbus soll zukünftig fünfmal statt viermal in der Woche unterwegs sein und an 35 Orten Halt machen; bisher gibt es 28 Haltestellen. Außerdem soll ein zweiter Bus angeschafft werden, der auch barrierefrei sein wird.
Fast 70 Prozent der Kunden der Sparkasse Darmstadt haben einen Online-Zugang
Mehr online, weniger Geschäfte vor Ort – dieses Verhalten ihrer Kunden macht der Sparkasse zu schaffen. Fast 70 Prozent seien mittlerweile online tätig, erklärte der Vorstandsvorsitzende Sascha Ahnert in einer Pressekonferenz. Besonders in den kleineren Filialen seien die Kundenbesuche signifikant zurückgegangen. „Da kommen nachmittags nur drei bis vier Kunden rein, aber wir müssen aus Versicherungsgründen in jeder Geschäftsstelle zwei Mitarbeiter bereithalten“, sagte er. Außerdem seien die Gebäude instandzuhalten – und da komme bei einer Renovierung schnell ein sechs- bis siebenstelliger Betrag zusammen.
„Unser Haus muss wettbewerbsfähig bleiben“, sagte Ahnert. „Wenn wir nichts verdienen, können wir auch keine Gelder ausschütten.“ Das wiederum würde vielen gemeinnützigen Institutionen weh tun, die in den vergangenen drei Jahren mit insgesamt 20 Millionen Euro unterstützt wurden.
Darmstadt: Vor der Schließung werden einige Saprkassen-Filialen Selbstbedienungscenter
Am 31. Dezember schließen die Filiale in Gräfenhausen sowie die Selbstbedienungscenter Braunshardt und St. Stephan Griesheim. Zum gleichen Zeitpunkt des kommenden Jahres ist die Filiale an der Dieburger Straße in Darmstadt dran. In Gräfenhausen hält künftig der Sparkassenbus, in Griesheim wird nach einem Jahr Bauzeit am 27. Juni das Beratungscenter an der Wilhelm-Leuschner-Straße wiedereröffnet, das für 1,8 Millionen Euro saniert wurde.
Die Filiale in Darmstadt-Eberstadt, an der Kirchtanne gelegen, schließt zum 31. Dezember dieses Jahres und wird vorher ab 1. Mai zur Selbstbedienungsstelle mit Beratungsmöglichkeit umfunktioniert. Künftig hält dort der Sparkassenbus, ebenso wie an der Filiale ins Alsbach, wo am 1. Mai die Beschäftigten am Schalter abgezogen werden. Die Filiale wird zur SB-Stelle umgewandelt. Auch in den Filialen Darmstadt, Roßdörfer Straße, und Pfungstadt, Odenwaldstraße, stehen Kunden vom 1. Mai an nur noch Terminals für ihre Bankgeschäfte zur Verfügung. Beratungstermine können aber vereinbart werden. Zum Jahresende 2023 ist dann dort ebenfalls Schluss.
Fünf Sparkassen-Filialen nur noch zwei Tage geöffnet
Der 1. Mai ist auch für die Kunden im Darmstädter Martinsviertel, in Roßdorf, Nieder-Ramstadt, Bickenbach und Jugenheim ein finales Datum. Die Sparkasse öffnet nur noch an zwei Tagen. In Nieder-Modau eröffnet am 1. Juli eine neue gemeinsame SB-Stelle mit der Darmstädter Volksbank. (Annette Schlegl)
Auch wenn die Bank einige Filialen schließt: Der Corona-Pandemie konnte die Sparkasse Darmstadt bisher trotzen. Sie bilanziert 4,54 Prozent Wachstum – unter anderem, weil die Kundschaft mehr Geld auf dem Girokonto hat.