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Pop-up-Wege im Test

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Von: Claudia Kabel

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Die Radverkehrsführung in der Landgraf-Georg-Straße zwischen Holzstraße und Teichhausstraße stadtauswärts wird aktuell neu geordnet. © Renate Hoyer

An fünf Stellen in Darmstadt werden die Verkehrsflächen zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern neu geordnet. Damit soll der Radverkehr gestärkt werden.

Als während des Corona-Lockdowns der Autoverkehr stark zurückging, kam mancherorts die Idee auf, sogenannte Pop-up-Radwege zu installieren. Diese werden auf weniger genutzten Fahrbahnen durch Markierungen kurzfristig eingerichtet. Auch in Darmstadt wurden diese Überlegungen angestellt, wie Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) am Montag auf einer Pressekonferenz sagte. Nun sollen in fünf Verkehrsversuchen derartige Pop-up-Wege getestet und bei Erfolg langfristig umgesetzt werden. „Ziel ist die Schaffung einer Radachse in der Innenstadt, die den östlichen Landkreis mit dem Hauptbahnhof verbindet“, so Partsch. Zudem solle der Radverkehr insgesamt gestärkt werden.

Geplant sind etwa neue Radstreifen in der Neckarstraße/Heidelberger Straße für die jeweils der rechte Auto-Fahrstreifen wegfällt. Starten soll das Projekt in dieser Woche mit einer Umstrukturierung der Fahrbahnen am Roßdörfer Platz. Innerhalb von zwei Monaten sollen alle Maßnahmen umgesetzt sein und für sechs Monate getestet werden. Wissenschaftlich begleitet wird das Projekt von der Hochschule Darmstadt.

Die Bürgerinitiativen Radentscheid und Klimaentscheid Darmstadt, Fridays for Future sowie der Radclub ADFC und der Verkehrsclub Darmstadt-Dieburg loben die Pläne der Stadt zum zügigen Ausbau des Radverkehrsnetzes. „Die Pop-up-Radwege schließen gefährliche Lücken im Netz und sorgen so für mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden“, so David Grünewald vom Radentscheid.

Während des Lockdowns war in Darmstadt laut Stadt der Autoverkehr um 50 Prozent gesunken, der Radverkehr an manchen Stellen um 60 Prozent gestiegen.

Die Verkehrsversuche im Überblick

Am Roßdörfer Platz wird ein Radfahrstreifen über 90 Meter stadtauswärts markiert. Der Bestehende Radstreifen in der Teichhausstraße wird dadurch über den Knoten weitergeführt. Die Fahrstreifen werden neu aufgeteilt.

In der Nieder-Ramstädter Straße wird der rechte Fahrstreifen in einen Radweg umgewandelt, der linke Fahrstreifen wird für PKW verbreitert.

Im Bereich des Steubenplatzes wird auf gut 200 Meter die Lücke der Radführung in der Bleichstraße geschlossen. Der rechte KfZ-Streifen entfällt .

In der Neckarstraße/Heidelberger Straße wird zwischen Heinrichstraße und Rheinstraße in beide Richtungen der jeweils rechte Kfz-Streifen in einen Radweg umgewandelt.

In der Zeughausstraße sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. Eine Reduzierung des Autoverkehrs auf zwei Spuren sei unproblematisch. Entstehen soll eine Verbindung Dieburger Straße und Bleichstraße.

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