Pfungstadt: Der Hessentag ist gerettet, aber es hagelt Kritik

Der Hessentag in Pfungstadt wird teurer als erwartet. In einer Sondersitzung genehmigen die Stadtverordneten kurzfristig eine Nachfinanzierung. Eine Ablehnung wäre teurer geworden.
Der Hessentag in Pfungstadt ist gerettet. In einer Sondersitzung haben die Stadtverordneten mit knapper Mehrheit von 20 zu 13 Stimmen bei zwei Enthaltungen in namentlicher Abstimmung einer Nachfinanzierung von 1,9 Millionen Euro zugestimmt. Nötig war dies, weil die Gesamtkosten für das Landesfest von den kalkulierten 8,6 Millionen auf 10,5 Millionen Euro gestiegen waren. Grund für die Verteuerung seien Preissteigerungen durch Inflation, hieß es in der Beschlussvorlage des Magistrats.
Ob die am späten Mittwochabend beschlossenen höheren Aufwendungen ausreichen werden, ist laut Bürgermeister Patrick Koch (SPD) unklar. Dies hänge auch vom Wetter und von den Publikumszahlen ab. Auch könne erst im Nachgang geklärt werden, ob das Land einem höheren Zuschuss als die bisher zugesagten zwei Millionen gewährt. Dies hänge vom Nachweis ab, inwieweit die Mehraufwendungen insbesondere bei Sicherheits-, Ordnungs- und Rettungsdiensten und Infrastrukturaufwendungen sich auf die fünf Kernmodule des Hessentages auswirken.
Koch gab an, erst vor zwei Wochen von der Kostenexplosion erfahren zu haben. Er machte klar, dass eine Absage des Hessentags, die nötig gewesen wäre, wenn die Mehraufwendung abgelehnt worden wären, die Stadt noch mehr kosten würde. Dann wäre nicht nur der Landeszuschuss weggefallen, sondern es wären auch Regressforderungen angefallen.
Hessentag in Pfungstadt: Kritik an Rathaus-Chef
Koch musste sich massive Kritik gefallen lassen: Die Verwaltung habe die Kosten nicht im Blick gehabt. Von der Freien Grünen Liste wurde gefordert, einen Akteneinsichtsausschuss einzuberufen. Koch solle sich fragen, ob er als Bürgermeister geeignet sei
Der Hessentag findet vom 2. bis 11. Juni 2023 zum in Pfungstadt statt. Es ist nach 1973 bereits das zweite Mal.