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Darmstadt: Oberbürgermeister Jochen Partsch tritt nicht wieder an

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Von: Jens Joachim

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Will sich nochmal einer neuen Aufgabe widmen: Darmstadts OB Jochen Partsch.
Will sich nochmal einer neuen Aufgabe widmen: Darmstadts OB Jochen Partsch. © Jens Joachim

Darmstadts Oberbürgermeister kandidiert bei der nächsten Direktwahl am 19. März 2023 nicht für eine dritte Amtszeit. Wer bei der Wahl für die Grünen antreten soll, wird um Pfingsten herum entschieden.

Der leise Paukenschlag mit viel Emotion kam fünf Tage nach seinem 60. Geburtstag: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) wird bei der nächsten Direktwahl am 19. März 2023 nicht mehr für eine dritte Amtszeit kandidieren. Das hat Partsch am Mittwochvormittag während einer Pressekonferenz in seinem Dienstzimmer im Neuen Rathaus bekanntgegeben.

Partsch sagte, er habe am Montag zunächst seine Kolleginnen und Kollegen im Magistrat und dann den Parteivorstand darüber informiert. Es sei allerdings „keine spontane Entscheidung gewesen“.

Darmstadt: Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) ist seit 2011 im Amt

Er wolle nicht verhehlen, dass er mit Blick auf seinen Abschied im nächsten Jahr doch auch sehr wehmütig sei, bekannte der OB mit brüchiger Stimme und Tränen in den Augen.

Partsch ist seit 2011 Oberbürgermeister. Bei der letzten Wahl 2017 hatte sich der 60-Jährige mit 50,4 Prozent der Stimmen gleich im ersten Wahlgang gegen sieben Konkurrenten und eine Konkurrentin durchsetzen können. Bei seiner ersten Wahl 2011 hatte er den damaligen Amtsinhaber Walter Hoffmann (SPD) in der Stichwahl deutlich besiegt.

Mit sich im Reinen: OB Jochen Partsch zeigte sich während der Pressekonferenz am Mittwoch auch von seiner emotionalen Seite.
Mit sich im Reinen: OB Jochen Partsch zeigte sich während der Pressekonferenz am Mittwoch auch von seiner emotionalen Seite. © Jens Joachim

Darmstadt: Zweite Amtszeit von Oberbürgermeister Partsch endet im Juni 2023

Seine zweite Amtszeit endet am 24. Juni 2023. Am 19. März 2023 steht die nächste Wahl an. Bei einer eventuellen Stichwahl am 2. April 2023 würde dann die finale Entscheidung fallen.

Wahlvorschläge können nach einer Bekanntmachung der Stadt noch bis spätestens zum 9. Januar 2023 bei der Geschäftsstelle des Gemeindewahlleiters eingereicht werden.

Darmstadt: Grüne entscheiden um Pfingsten, wer bei der OB-Wahl 2023 antritt

Die Grünen wollen über den künftigen Kandidaten oder die zukünftige Kandidatin bei einer Mitgliederversammlung am 7. Juni entscheiden. In der Woche vor Pfingsten will der Kreisvorstand eine Kandidatin oder einen Kandidaten vorschlagen.

Bürgermeisterin Barbara Akdeniz, die im Juni 62 Jahre alt wird und im Sommer vergangenen Jahres zur ersten Bürgermeisterin der Stadt gewählt worden war, hielt sich am Mittwoch auf Anfrage der FR bedeckt zu einer möglichen Kandidatur. „Der Fahrplan gilt“, schrieb sie.

Ein weiterer möglicher Kandidat der Grünen wäre Stadtrat Michael Kolmer. Der frühere Leiter des Amtes für Wirtschaft und Stadtentwicklung ist seit dem Sommer 2021 als Dezernent für die Themen Umwelt, Stadtplanung, Vermessung, Bauaufsicht, Mobilität, Grünflächen sowie Klimaschutz zuständig.

Hat weiter Freude am Diskutieren: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Hat weiter Freude am Diskutieren: Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch. © Jens Joachim

Darmstadt: Grüne zollen OB Partsch „großen Respekt“ für seine Entscheidung

Der Kreisverband der Grünen teilte am Mittwoch zur Entscheidung Partschs mit: „Wir zollen ihm großen Respekt für diese Entscheidung und unterstützen ihn dabei.“ Durch Partschs „durchsetzungsstarke und mutige Art“ habe sich Darmstadt in den vergangenen elf Jahren „in allen Politikfeldern enorm entwickelt“, äußerten Hildegard Förster-Heldmann und Andreas Ewald, die an der Spitze des Parteivorstands stehen.

Ohne konkreter zu werden kündigte Partsch am Mittwoch an, er wolle im nächsten Jahr im Alter von dann 61 Jahren die Möglichkeit nutzen, „noch einmal etwas Neues zu beginnen“.

Weder Amtsmüdigkeit noch das Scheitern seiner Frau, der früheren Bundestagsabgeordneten Daniela Wagner bei der Bundestagswahl im vergangenen Herbst, habe bei seiner Entscheidung eine Rolle gespielt. Zudem tue es der kommunalen Demokratie gut, wenn es Wechsel gebe und es zu „keinen Verkrustungen“ komme.

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