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Neues Kunstdepot in Darmstadt eröffnet

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Von: Jens Joachim

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Das neue Kunstdepot wurde an an der Mainzer Straße im Pallaswiesen-Mornewegviertel errichtet. Die Figur, die einen waghalsigen Balanceakt vollführt, befand sich seit 1999 auf dem Dach des Ausstellungsgebäudes auf der Mathildenhöhe.
Das neue Kunstdepot wurde an an der Mainzer Straße im Pallaswiesen-Mornewegviertel errichtet. Die Figur, die einen waghalsigen Balanceakt vollführt, befand sich seit 1999 auf dem Dach des Ausstellungsgebäudes auf der Mathildenhöhe. © Jens Joachim

Das Stadtarchiv, die Städtische Kunstsammlung und das Institut Mathildenhöhe können nun ihre Archivalien und Kunstwerke optimal lagern. Der Neubau hat eine Dachbegrünung und eine Solaranlage.

Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) sprach am Dienstag von einer „Schatzkiste“, die in einem Gewerbegebiet im Nordwesten der Darmstädter Innenstadt an der Mainzer Straße entstanden sei. Dort wo lange drei baufällige Werkhallen und ein kleineres Bürogebäude standen, ist in den vergangenen 20 Monaten für rund 14 Millionen Euro das neue Kunstdepot der Stadt gebaut worden.

In dem dreigeschossigen Neubau, der als Passivhaus errichtet wurde, werden nun Kunstwerke und Archivalien aus dem Stadtarchiv, der Städtischen Kunstsammlung, dem Institut Mathildenhöhe, dem Jazz-Institut und dem Internationalen Musikinstitut sowie dem Hessischen Landesmuseum aufbewahrt. Bislang lagerten diese zum Teil in angemieteten Räumen in und um Darmstadt.

Darmstadt hat ein neues Kunstdepot

„Wir haben einen Ort geschaffen, an dem Geschichte überdauern kann“, sagte Oberbürgermeister Partsch am Dienstag zur Eröffnung des Kunstdepots, das nach einem Entwurf des Frankfurter Büros 1100 Architekten entstanden ist, das auch für die Neubauten auf dem Gelände des Fußballstadions am Böllenfalltor zuständig war.

Durch ein großes Tor werden die Akten und Archivbestände angeliefert, die erst in einem Kühlschrank gelagert werden, um mögliche Schädlinge abzutöten. In einem Raum im ersten Obergeschoss können etwa Bücher und Kunstgegenstände abgesaugt und gereinigt werden, bevor sie in den Depoträumen eingelagert werden.

Die Bücher werden nach der Ankunft im neuen Kunstdepot von Mitarbeiterin Natascha Schmidt abgesaugt und gesäubert.
Die Bücher werden nach der Ankunft im neuen Kunstdepot von Mitarbeiterin Natascha Schmidt abgesaugt und gesäubert. © Jens Joachim

Kunstdepot Darmstadt: Lagerplatz für Archivalien und Kunstgegenstände

Nach Angaben von Stadtarchivar Peter Engels können die Archivalien und Kunstgegenstände bei konstant 20 Grad und somit bei optimalen Bedingungen gelagert werden. Die Lagerbedingungen seien für Großobjekte ebenso ideal wie für Kleinplastiken, Gemälde, Grafik- und Papiersammlungen. Fotos, Filmmaterial und digitale Medien würden in einem Kühlmagazin gesondert aufbewahrt.

OB Partsch, der auch Kulturdezernent der Stadt ist, kündigte am Dienstag zudem an, auch dem Institut für Neue Technische Form und dem Kunstarchiv Darmstadt anzubieten, die Räume des Kunstdepots zu nutzen.

Darmstadt: Kunstdepot mit begrüntem Dach und Photovoltaikanlage

Der Neubau vereint Vergangenheit und Zukunft: Auf dem begrünten Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert und auf dem Hof können Elektrowagen aufgeladen werden. Die Photovoltaikanlage auf dem begrünten Dach wird so viel Energie erzeugen, dass das Gebäude im Jahresbetrieb mehr Energie produzieren wird als es selbst verbraucht Um das Gebäude herum werden zudem elf Bäume gepflanzt und auf drei Gebäudeseiten erhält die Fassade eine Begrünung.

Auf der Nordseite ist auch an ein Depot für die Tierwelt gedacht: In der Fassadendämmung sind Sommerquartiere für Fledermäuse integriert sowie Kunsthöhlen, die Mauerseglern und Sperlingen ein Zuhause bieten. Die Außenanlagen können über eine große Zisterne, der die Versickerung über eine Rigole vorgeschaltet ist, bewässert werden. Eine drei Meter hohe Vitrine aus Sicherheitsglas im Eingangsbereich des Gebäudes kann überdies mit wechselnden Kunstobjekten bestückt werden, um so nach außen hin den Zweck der Anlage zu signalisieren.

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