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Lichtwiesenbahn Darmstadt: Kritik am Kostenmanagement

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An der Wendeschleife auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt wird derzeit noch gebaut.
An der Wendeschleife auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt wird derzeit noch gebaut. © Rolf Oeser

Darmstädter SPD unterstellt der Stadt eine „Strategie des Schönrechnens“ beim Bau der Straßenbahnstrecke von der Nieder Ramstädter Straße zum Außencampus Lichtwiese der TU Darmstadt.

Die enormen Kostensteigerungen nicht nur beim Bau des gut einen Kilometer langen Straßenbahnabschnitts zum Außencampus Lichtwiese der Technischen Universität (TU) Darmstadt stoßen bei der Darmstädter SPD auf Kritik.

Abermals sei ein Großbauprojekt in Darmstadt „erst schöngerechnet“ worden, und nun werde es immer teurer, moniert der SPD-Vorsitzende Tim Huß in einer Mitteilung. Huß fordert „mehr Seriosität in der Planung“ und eine „effiziente Kostensteuerung“.

Nachdem das kommunale Verkehrsunternehmen Heag mobilo vor fünf Jahren noch mit Baukosten in Höhe von 16 Millionen Euro für die zweigleisige und etwas mehr als einen Kilometer lange Straßenbahnstrecke kalkuliert hatte, waren es 2018 schon mehr als 20 Millionen Euro gewesen.

Darmstadt: Kosten für Lichtwiesenbahn steigen auf 28 Millionen Euro

Nach den jüngsten Prognosen rechnet die Geschäftsführung nun mit weiteren Kostensteigerungen von bis zu fast acht Millionen Euro. Die Gesamtkosten würden sich somit auf mehr als 28 Millionen Euro erhöhen, und der Zuschuss der Stadt könnte sich gegenüber den Annahmen von 2015 mit 14 Millionen Euro mehr als verdoppeln.

Das zusätzlich benötigte Geld soll nun im Rahmen der Haushaltsberatungen im Haushalt für das kommende Jahr bereitgestellt werden. Der Ausschuss für Bauen, Stadtplanung, Verkehr und Liegenschaften wird sich am 28. Oktober und die Stadtverordnetenversammlung voraussichtlich am 11. November mit einer entsprechenden Magistratsvorlage beschäftigen.

Lichtwiesenbahn: SPD Darmstadt fordert „Kostenklarheit“

Die SPD fordert nun „mehr Kostenklarheit“ und die Einführung eines „professionellen Kostenmanagements“. Der SPD-Vorsitzende Tim Huß moniert, dass die „Kosten für ein kleines Kilometerchen neue Schiene“ von anfänglich 8,3 Millionen Euro auf über 28 Millionen Euro geradezu „explodiert“ seien.

Weil die tatsächlichen Kosten für die Lichtwiesenbahn „nie und nimmer förderfähig gewesen wären“, habe die Stadt „alles schöngerechnet, um Geld vom Land zu kriegen“, meint Huß. Er hält dies für einen „unverantwortlichen Umgang mit Steuergeldern“.

Lichtwiesenbahn Darmstadt: Übernimmt das Land einen Teil der Mehrkosten?

Mit Verweis auf die enormen Kostensteigerungen auch bei anderen Großbauprojekten unterstellt der SPD-Vorsitzende der Stadt eine „Strategie des Schönrechnens“.

Die Lichtwiesenbahn wird zudem abermals Thema im Hessischen Landtag. So will der SPD-Landtagsabgeordnete Bijan Kaffenberger von der Landesregierung die Frage beantwortet bekommen, ob das Land die anteilige Übernahme der Mehrkosten des Bauprojekts plant.

Lichtwiesenbahn

Die gut einen Kilometer lange neue Tramstrecke soll nach Ostern 2022 in Betrieb genommen werden. Sie wird von der Nieder-Ramstädter Straße entlang des Lichtwiesenwegs zum Campus Lichtwiese der TU Universität Darmstadt führen.

Studierende und TU-Beschäftigte gelangen künftig mit der Straßenbahnlinie 2 vom Darmstädter Hauptbahnhof direkt zum TU-Campus auf der Lichtwiese. jjo

www.lichtwiesenbahn.de

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