OB-Wahl in Darmstadt: Kolmer und Benz in der Stichwahl

Die OB-Wahl in Darmstadt wird erst am 2. April zwischen dem Kandidaten der Grünen, Michael Kolmer, und dem SPD-Bewerber Hanno Benz entschieden. Uffbasse-Kandidatin Kerstin Lau liefert sich mit CDU-Kandidat Wandrey einen harten Kampf.
Bei der Oberbürgermeisterwahl in Darmstadt konnte am Sonntag keiner der zwei Kandidatinnen und acht Kandidaten bereits im ersten Wahlgang mehr als die Hälfte der Stimmen erreichen. In knapp zwei Wochen, 2. April, kommt es daher zu einer Stichwahl zwischen Michael Kolmer (Grüne) und Hanno Benz (SPD).
Kolmer lag nach dem vorläufigen Endergebnis knapp 1700 Stimmen vor dem früheren SPD-Partei- und Fraktionschef Benz. Für Kolmer wurden 23,7 Prozent der Stimmen abgegeben, für Benz 20,6 Prozent.
OB-Wahl in Darmstadt: Michael Kolmer (Grüne) vor Hanno Benz (SPD)
Nicht in die Stichwahl schaffte es Kerstin Lau, die Fraktionsvorsitzende der Wählervereinigung Uffbasse, für die rund 19 Prozent der Wählerinnen und Wähler votierten.
Nur mit dem vierten Platz musste sich der Darmstädter CDU-Vorsitzende, hauptamtliche Stadtrat und Ordnungsdezernent Paul Georg Wandrey begnügen, der – trotz einer massiven Plakatierungskampagne – auf 18,2 Prozent der Stimmen kam.
Wahlbeteiligung bei OB-Wahl in Darmstadt gegenüber 2017 gestiegen
Die Wahlbeteiligung lag mit 48,6 Prozent mehr als viereinhalb Prozentpunkte über dem Wahlergebnis von 2017, als Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) wiedergewählt worden war und sich gegen sieben Mitbewerber und Lau als einziger Mitbewerberin durchgesetzt hatte.
Kolmer sagte in der Centralstation, wo die Abstimmungsergebnisse bekanntgegeben wurden, er sei „sehr zufrieden“ mit dem Wahlergebnis und freue sich über die gute Wahlbeteiligung. Dies zeige das große Interesse der Menschen an der Kommunalpolitik in Darmstadt.
OB-Wahl in Darmstadt: SPD-Kandidat spricht von einer „gespaltenen“ Stadt
Benz meinte, die Menschen wollten „einen Wechsel“ und „Kein weiter so!“. Er wolle sich in den nächsten beiden Wochen den Wählerinnen und Wählern als OB-Kandidat empfehlen, der „die ganze Stadt im Blick“ habe und keine Klientelpolitik betreibe. Dafür und für die Behauptung, die Wahl habe gezeigt, dass Darmstadt eine „gespalten“ sei, erntete der Sozialdemokrat lautstarke Buh-Rufe in der Centralstation.
Uffbasse-Kandidatin Lau, die bereits bei der OB-Wahl 2017 mit 12,4 Prozent der Stimmen überraschend auf dem dritten Platz gelandet war, sagte sie sei schon etwas enttäuscht über das Wahlergebnis. Auch Lau meinte – ähnlich wie Benz –, dass die Menschen in Darmstadt eine „Veränderung“ wollten. Lau kündigte an, keine Wahlempfehlung zur Stichwahl abzugeben.
Darmstadt Zehn wollten Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) folgen
Für den ersten Urnengang waren zwei Kandidatinnen und acht Kandidaten vom Wahlausschuss der viertgrößten hessischen Stadt zugelassen worden.
Michael Ziemek, der Kandidat der Wählergemeinschaft Darmstadt (WGD), hatte allerdings vor zwei Wochen mitgeteilt, er steige aus dem Rennen um das Amt des OB aus. Er rief zugleich zur Wahl von Uffbasse-Kandidatin Lau auf. Ziemek landete mit 0,5 Prozent auf dem zehnten und somit letzten Platz.
Der amtierende OB Partsch hatte im Mai vergangen Jahres angekündigt, nicht für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. Partsch ist seit 2011 Stadtoberhaupt und war der erste grüne Oberbürgermeister einer Großstadt in Hessen. Seine Amtszeit endet im Juni dieses Jahres.