Klimafreundlichen Angeboten in Darmstadt auf der Spur

Neues Portal „Wandelbares Darmstadt“ präsentiert Läden, Restaurants und Initiativen. Ein Beitrag aus der FR-Serie „Klima-Ziele“.
Lisa Mattis möchte es den Menschen bequem machen, sich klimafreundlich zu verhalten. Deshalb hat die 30-jährige Flugbegleiterin aus Darmstadt das Portal „Wandelbaresdarmstadt“ gegründet. Gelistet sind dort nicht nur Einkaufsmöglichkeiten wie Unverpacktladen, Wochenmarkt und Weltladen, sondern auch Initiativen wie Fahrradreparaturwerkstatt und Foodsharing oder Restaurants, die Wert auf Bioqualität legen.
In puncto Umweltschutz „mangelt es den meisten nicht an Willen, sondern an Wissen“, sagt Mattis. Die Darmstädterin sieht sich nicht als Öko-Hardliner und ist schon von Berufs wegen zu oft klimaschädlich unterwegs. „Ich will nicht missionieren“, betont sie. „Ich will zeigen: Man muss nicht von jetzt auf gleich Selbstversorger werden, aber die Zeiten, in denen nachhaltiges Leben Verzicht bedeutete, sind vorbei.“ Jeder solle das beitragen, was er könne.
Auf dem Ende Juli an den Start gegangenen Portal Wandelbaresdarmstadt können Besucher auf einer interaktiven Stadtkarte nach Einkaufsmöglichkeiten und anderen Angeboten suchen, bekommen Öffnungszeiten und Adressen angezeigt und bei manchen Einträgen auch eine Bewertung. Zudem führt Mattis einen Blog, auf dem sie regelmäßig über Angebote in Darmstadt schreibt.
Infos und Kontakt zum Portal: www.wandelbaresdarmstadt.de
Der neueste Artikel befasst sich mit dem Büchnergarten am Staatstheater, einem Nachbarschaftsgarten, in dem Gemüse und Kräuter ehrenamtlich angebaut werden. „Essbares Balkonien für alle“, titelt Mattis. „Das finde ich genial“, sagt sie. Bisher hat sie jedoch nur einen Teil der mehr als 40 auf der Karte verzeichneten Punkte redaktionell bearbeitet. Auch über offene Bücherschränke will sie noch schreiben. Ebenso wartet die Rubrik „Erleben“ noch darauf mit Veranstaltungen und Terminen gefüllt zu werden.
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Wenn sie nicht gerade als Flugbegleiterin in Teilzeit nach San Francisco, New York oder Singapur unterwegs war, arbeitete Mattis in den vergangenen zwei Jahren an ihrer Vision. Konzeption, Programmierung und redaktionelle Umsetzung ihres Onlineprojektes waren Teil ihrer Masterarbeit im Studiengang Medienentwicklung an der Hochschule Darmstadt. Gerade hat sie dafür die Note eins bekommen.
Beendet ist ihr Engagement damit jedoch nicht. Sie will das Portal, das von der Transition-Town-Initiative Darmstadt unterstützt wird, weiter ausbauen. Dafür sucht sie noch Mitstreiter. Schon jetzt kann jeder Besucher selbst Einträge auf der Karte eingeben oder Kommentare verfassen. Technisch basiert der Stadtplan von Wandelbaresdarmstadt auf dem Mannheimer Projekt „Karte von Morgen“. Dieses Open-source-Programm dürfe frei verwendet und auf Webseiten eingebunden werden, erläutert Mattis.
Anfang September 2018 hatte Transition-Town bereits einen gedruckten Stadtplan, der nachhaltig arbeitende Initiativen, Projekte und Einkaufsmöglichkeiten in Darmstadt auflistet, unter dem Titel „Wandelkarte“ herausgegeben. Im Juni sei die zweite Auflage mit 35 000 Exemplaren verteilt worden, schreibt die Initiative auf ihrer Webseite. Mattis’ Portal baut auf beiden Angeboten auf und ergänzt sie durch eigene Blogbeiträge. Nach ihren Recherchen gibt es in der Region bisher kein ähnliches Angebot.
Tipps zum Klima-Schützen
Recherche betreiben Wo gibt es was in meiner Nähe?
Den eigenen Müll analysieren und sich fragen: Wo fällt am meisten Plastik an, wie kann ich es vermeiden?
Wege mit dem Auto effizient planen: Verschiedene Ziele miteinander verbinden, anstatt mehrmals loszufahren.
Carsharing in der Nachbarschaft anregen oder Bekannten und Nachbarn anbieten, etwas von weiterweg gelegenen Geschäften mitzubringen.
Weitere Infos unter: www.wandelbaresdarmstadt.de, http://transition-darmstadt.de https://kartevonmorgen.org