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Griesheim
Startschuss für neuen Stadtteil
- vonClaudia Kabelschließen
Der Bund verkauft der Stadt Griesheim ein Konversionsareal. Am August-Euler-Flugfeld soll ein neuer Stadtteil entstehen.
Es war der erste Flughafen Deutschlands: Seit 1908 wurden Flugversuche am August-Euler-Flugfeld in Griesheim bei Darmstadt vorgenommen, 1930 landete dort das Luftschiff „Graf Zeppelin“. Im Zweiten Weltkrieg diente es als Fliegerhorst der Luftwaffe, nach dem Krieg wurde es von der US Army genutzt, und heute ist es zu weiten Teilen unter Naturschutz gestellt. Jetzt sollen 152 geförderte Wohnungen am nördlichen Rand des ehemaligen Flugplatzes entstehen. Möglich wird dies durch den Verkauf eines gut zehn Hektar großen Konversionsareals durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an die Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim. Seit 2009 wurde darüber verhandelt.
Am Dienstag kamen Griesheims Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl (CDU), Jürgen Jantscher von der BImA, Harald Nickel, der juristische Berater der Stadt, und Projektleiter Erich Varnhagen vom privaten Projektentwicklungspartner Sahle-Wohnen zusammen, um den Kaufvertrag zu unterzeichnen. „Der heutige Tag ist der Startschuss für die weitere Umsetzung unseres sozialen Wohn- und Entwicklungsprojekts – ein Projekt mit Vorbildcharakter“, sagte Bürgermeister Krebs-Wetzl.
Mehr erfahren
Über die Geschichte des Flugplatzes informiert der Förderverein des August-Euler-Luftfahrtmuseums unter: www.august-euler-museum.de
Infos zum Konversionsprojekt „Süd-Ost“ unter: www.griesheim.de cka
Der künftige Stadtteil basiere auf der Grundlage eines bundesweit beachteten Kooperationsmodells zwischen der Kommune und Sahle-Wohnen. Für die gesamte Zeit der Entwicklung, der Nutzung durch den Verkauf von Einheiten, der Wohnraumvermietung und des Quartiersmanagements übernehme die Stadt als Gesellschafterin langfristig Verantwortung für die Bewohner, ohne auf das Know-how des privaten Mitgesellschafters zu verzichten.
Die Hälfte der Wohnungen ist als bezahlbarer Wohnraum für Gering- und Normalverdiener geplant. Zudem erhält die BImA Belegungsrechte an 50 Wohnungen für ihre Mitarbeiter. Dafür wurde ein verbilligter Kaufpreis in Höhe von 3,8 Millionen Euro gewährt, wie die Stadt mitteilte. Konkrete Bebauungspläne soll es bis 2022 geben. Als Nächstes stehen laut Projektleiter Varnhagen ein Wettbewerbsverfahren und der Rückbau der Bestandsgebäude an. Zudem sollen die Altlasten geprüft werden.