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Für einen nachhaltigen Hochbau in Darmstadt

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Von: Jens Joachim

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Bei der derzeitigen Sanierung und Erweiterung der Christoph-Graupner-Schule an der Vogelsbergstraße am Bürgerpark wurde das Bestandsgebäude entkernt und es kommen nachhaltige Baumaterialien zum Einsatz.
Bei der derzeitigen Sanierung und Erweiterung der Christoph-Graupner-Schule an der Vogelsbergstraße am Bürgerpark wurde das Bestandsgebäude entkernt und es kommen nachhaltige Baumaterialien zum Einsatz. © Monika Müller

Das Darmstädter Stadtparlament hat mit großer Mehrheit Leitlinien für alle städtischen Gebäude beschlossen. Ziel der Stadt ist es, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden.

Es geht etwa um die Auswahl von langlebigen, schadstoffarmen und recyclebaren Baustoffe, Photovoltaikanlagen auf Dächern oder die Planung, Erschließung und Bepflanzung von Freiflächen: Mit großer Mehrheit hat die Darmstädter Stadtverordnetenversammlung Leitlinien für den nachhaltigen Hochbau für die Stadt Darmstadt beschlossen. Das vom Magistrat vorgelegte Werk umfasst 86 Seiten. Vorrangiges Ziel der Leitlinien sei es, durch die „Entwicklung eines nachhaltigen, wirtschaftlichen und zukunftsfähigen Gebäudebestands“ in der Stadt „einen aktiven Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten und dadurch sicherzustellen, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Stadt zu hinterlassen“, heißt es in der Begründung der Magistratsvorlage .

Die Stadt hat sich bereits vor dreieinhalb Jahren dem Ziel verschrieben, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Das bedeutet, dass in allen Bereichen, auf die der Magistrat der Stadt direkten Einfluss und Handlungsoptionen hat, die Kohlendioxidemissionen bis dahin auf Null zu senken sind.

Die mit den Stimmen der drei Koalitionsfraktionen von Grünen, CDU und Volt sowie der Fraktionen von SPD, Linken, Uffbasse und drei Stadtverordneten aus den Reihen der Freien Wähler und Uwiga/WGD beschlossenen Leitlinien gelten für alle Neubau-, Umbau- und Sanierungsvorhaben der kommunalen Gebäude und Liegenschaften der Stadt. Nach Bedarf sollen die Leitlinien nach Angaben von Umwelt- und Klimaschutzdezernent Michael Kolmer (Grüne) aktualisiert werden.

Heike Böhler, die klimapolitische Sprecherin der Grünen, äußerte, die unscheinbar erscheinende Vorlage sei „vielleicht die wirkungsvollste Klimaschutzmaßnahme der Stadt“. Mit den Leitlinien für den nachhaltigen Hochbau würden die Klimabeschlüsse der Stadt und die Forderungen aus dem Klimaschutzbeirat und Klimabewegung verbindlich. Der neue „Darmstädter Standard“ sieht etwa größtmögliche Solaranlagen auf allen Neubauten sowie bei allen Dachsanierungen auf den städtischen Gebäuden vor. Dadurch, so Böhler, bekomme die Energiewende in der Stadt „einen echten Booster“. Durch energetische Sanierungen soll im städtischen Gebäudebestand ein energiesparender KfW55-Mindeststandard erreicht werden, um den Energieverbrauch für die Heizung zu senken. Bei neuen Heizungen will die Stadt künftig auf Wärmepumpen oder klimafreundliche Fernwärme setzen.

Keine Mehrheit fand ein Antrag der SPD, künftig die für Bauvorhaben erstellten Klimabilanzen zu veröffentlichen.

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