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Ukraine-Krieg: Darmstadt zeigt Solidarität mit Partnerstadt

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Von: Madeleine Reckmann, Jens Joachim

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Plakatives Bekenntnis einer Demonstrantin auf dem Luisenplatz in Darmstadt.
Plakatives Bekenntnis einer Demonstrantin auf dem Luisenplatz in Darmstadt. © Jens Joachim

An einem ökumenischen Friedensgebet und einer Kundgebung der Stadt haben am Donnerstag mehr als 350 Menschen auf dem Luisenplatz in Darmstadt teilgenommen, um gegen den Krieg in der Ukraine und für Frieden in Europa zu demonstrieren. Am Samstagvormittag rufen Parteien, Kirchen, Gewerkschaften und Pulse of Europe Darmstadt auf dem Friedensplatz zu einer weiteren Kundgebung unter der Motto „Stoppt den Angriffskrieg in Europa!“ auf.

Update vom 25.02.2022, 19.30 Uhr: Eine weitere Friedenskundgebung unter der Motto „Stoppt den Angriffskrieg in Europa!“ beginnt an diesem Samstag, 26. Februar, um 10.30 Uhr auf dem Friedensplatz neben dem Residenzschloss in Darmstadt.

Zu der Kundgebung, bei der gegen den russischen Angriffskrieg, für einen sofortigen Rückzug der russischen Truppen hinter die international anerkannten Grenzen der Ukraine, für die Wahrung des Völkerrechts und für den Frieden in Europa und auf der Welt demonstriert werden soll, rufen fast alle Parteien und deren Jugendorganisationen in Darmstadt, der Deutsche Gewerkschaftsbund, die IG Metall, das Katholische und Evangelische Dekanat Darmstadt und Pulse of Europe Darmstadt auf.

Darmstadt: Von Montag an Friedensgebete am Mahnmal am Kapellplatz

Das Evangelische und Katholische Dekanat Darmstadt und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen laden an diesem Montag, 28. Februar, um 18 Uhr zu einem Friedensgebet auf dem Platz vor der Ruine der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Stadtkapelle ein. Dabei soll für Frieden in der Ukraine gebetet werden.

Am zentralen Darmstädter Mahnmal für die Opfer des Zweiten Weltkriegs und des nationalsozialistischen Terrors auf dem Kapellplatz soll künftig an jedem Montagabend in ökumenischer Verbundenheit gewacht und um Frieden gebetet werden, wie es in einer Ankündigung der beiden Dekanate heißt. Die Friedensgebete werden jeweils um 18 Uhr beginnen.

Ukraine-Krieg: 300 Menschen demonstrieren auf dem Luisenplatz in Darmstadt

Erstmeldung vom 24.02.2022, 21.41 Uhr: Nur 48 Stunden nach einer ersten Friedenskundgebung haben sich am Donnerstagabend in Darmstadt bei Regen, Hagel und Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt rund 300 Bürgerinnen und Bürger auf dem Luisenplatz versammelt, um gegen den von Russland in der Ukraine begonnenen Krieg und für Frieden in Europa zu demonstrieren.

Auf dem zentralen Platz wurden die Fahnen der Stadt, des Landes Hessen sowie die Deutschland- und die Europaflagge gehisst und mit Trauerflor versehen. Zu der Kundgebung hatten Darmstadts Oberbürgermeister Jochen Partsch und Stadtverordnetenvorsteher Yücel Akdeniz (beide Grüne) aufgerufen. Bereits am Mittag hatten die christlichen Kirchen in Darmstadt ein ökumenisches Friedensgebet auf dem Luisenplatz veranstaltet.

Darmstadt: Kundgebung gegen Angriffskrieg in der Ukraine

Partsch versandte zudem ein Solidaritätsschreiben an Bohdan Andriyiv, den Bürgermeister von Ushgorod. Mit der Stadt, die im Westen der Ukraine an der Grenze zur Slowakei liegt, verbindet Darmstadt seit 30 Jahren eine Städtepartnerschaft. Die „unentschuldbare Kriegshandlung“ Russlands untergrabe die „jahrzehntelangen Bemühungen der europäischen Völker, das schreckliche Erbe des 20. Jahrhunderts mit Blutvergießen und Zerstörung zu überwinden“, schrieb Partsch seinem ukrainischen Amtskollegen.

Oberbürgermeister Jochen Partsch kritisiert das imperialistische Verhalten Putins.
Oberbürgermeister Jochen Partsch kritisiert das imperialistische Verhalten Putins. © Jens Joachim

„Unser Entsetzen über die Invasion in die Ukraine drücken wir laut und deutlich aus. Wir stehen auf für Frieden in Europa und sind solidarisch mit der Ukraine und mit unseren Freunden und Partnern in unserer Partnerstadt Ushgorod“, äußerte Partsch. Bei seiner Ansprache auf dem Luisenplatz kritisierte er das „imperialistische Verhalten“ des russischen Präsidenten Vladimir Putin. Unter dem Beifall der Demonstrierenden - darunter viele junge Menschen - sagte Partsch, die Stadt sei bereit, Menschen, die vor dem Krieg aus ihrer ukrainischen Heimat flüchten müssten, aufzunehmen.

Darmstadt: Solidarität mit Partnerstadt in der Ukraine

Stadtverordnetenvorsteher Akdeniz teilte mit, die Bürgerinnen und Bürger in Darmstadt sorgten sich um die Menschen in der Ukraine und auch um die „langjährigen Freundinnen und Freunde in Ushgorod“. Städtepartnerschaften in Europa seien nach dem Zweiten Weltkrieg aufgebaut worden, um den Frieden zwischen den Ländern und Nationen zu stabilisieren, damit nie wieder Krieg in Europa herrsche.

Flaggen mit Trauerflor vor dem Ludwigsmonument auf dem Luisenplatz in Darmstadt.
Flaggen mit Trauerflor vor dem Ludwigsmonument auf dem Luisenplatz in Darmstadt. © Jens Joachim

Die Hoffnungen Tausender Menschen auf Frieden seien nun zerstört worden. Junge Menschen würden wieder in einen Krieg geschickt. „Wir müssen und wollen dagegen protestieren und zusammen ein eindeutiges Zeichen gegen den russischen Krieg in Europa und für Frieden setzen“, äußerte Akdeniz.

Darmstadt: Ökumenisches Friedensgebet der christlichen Kirchen

Zu dem ökumenischen Friedensgebet kamen am Mittag nach einer Mitteilung des evangelischen Dekanats Darmstadt rund 50 Menschen zusammen, um miteinander zu beten, zu schweigen und zu diskutieren. Die evangelische Dekanin Ulrike Schmidt-Hesse sagte, Krieg bedeute immer entsetzliches Leid, Tod und Zerstörung von Existenzen. Bürgermeisterin Barbara Akdeniz (Grüne) sagte bewegt, sie sei „traurig und wütend“. „Es ist für uns alle nicht greifbar, dass wieder Krieg in Europa ist“, sagte Akdeniz.

Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) und Stadtverordnetenvorsteher Gerhard Obermayr (CDU) verurteilten den russischen Angriff auf die Ukraine scharf und sprachen sich zugleich für die Wahrung des Völkerrechts aus. „Wir appellieren an Bundesregierung und EU, weitreichende Maßnahmen gegen Russland zu beschließen“, sagte der OB.

„Krieg bedeutet stets unsagbares Leid, vor allem für die Zivilbevölkerung. Wir sind in Gedanken bei den Menschen in der Ukraine.“ Obermayr sagte den Menschen, die vor Krieg und Vertreibung flüchteten, Unterstützung und Hilfsbereitschaft zu.

Mit der westukrainischen Stadt Ushgorod verbindet die Stadt Darmstadt eine 30-jährige Städtepartnerschaft.
Mit der westukrainischen Stadt Ushgorod verbindet die Stadt Darmstadt eine 30-jährige Städtepartnerschaft. © Rolf Oeser

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