Darmstadt: „Woogsviertel darf nicht abgehängt werden“

Die Darmstädter Linke-Fraktion warnt in einer Mitteilung davor, die Direktverbindung des Woogsviertels mit dem Hauptbahnhof aufzugeben.
Die Darmstädter Linke-Fraktion warnt in einer Mitteilung davor, bei einer Umgestaltung des Darmstädter Busnetzes die Direktverbindung des Woogsviertels mit dem Hauptbahnhof aufzugeben. Hintergrund ist die anstehende Entscheidung der Stadtverordneten während der nächsten Sitzung am kommenden Dienstag, 14. Dezember.
Die Linke kritisiert die Vorlage und verlangt eine „an die Bedürfnisse der Bewohner:innen des Woogsviertels angepasste Linienführung“. Die neue Lichtwiesenbahn sei kein Ersatz; diese fahre lediglich an dem Viertel entlang, statt wie die bisherige Linie K/KU direkt hindurch. Für einen großen Teil der Bewohnerinnen und Bewohner bedeute dies einen neuen Umstieg auf dem Weg zum Hauptbahnhof. Dabei sei das Gegenteil versprochen worden, kritisiert die Stadtverordnete Maria Stockhaus. „Die Lichtwiesenbahn wurde gebaut, damit die Studierenden nicht mehr die Busse durch das Woogsviertel nutzen müssen und komfortabel mit der Straßenbahn die Lichtwiese erreichen. Dass gleichzeitig die Linienführung und das Angebot für das Woogsviertel verschlechtert werden, ist unverständlich und unnötig.“ Überhaupt sei die Kritik sicher vermeidbar gewesen, wenn das Konzept mit dem Fahrgastbeirat im Vorfeld besprochen worden wäre. Als Alternative schlägt die Linke eine „angepasste“ Führung der Linien K und L in Abstimmung mit den Bürgerinnen und Bürgern vor. Auch der SPD-Ortsverein Gervinus kritisiert die Pläne für den Busverkehr im Viertel. Der Ortsverein hat eine Unterschriftenaktion gestartet, in der ebenfalls der Erhalt der Direktverbindung zum Hauptbahnhof und ein Zehn-Minuten-Takt gefordert wird (spd-darmstadt.de/gervinus/k-bus).
Koalition verteidigt Pläne
Die Darmstädter Koalition aus Grünen, CDU und Volt verteidigt das geplante Konzept. Das ÖPNV-Angebot werde „qualitativ erheblich verbessert“, heißt es in einer Mitteilung. „Bislang verkehren zwar Busse in einer dichten Taktfolge im Woogsviertel, können allerdings oftmals voll besetzt keine Fahrgäste mehr aufnehmen. Zugleich belastet die enge Kette von Durchfahrten das Viertel sehr stark“, so die Koalition.