Grube Prinz von Hessen bei Darmstadt: Gestank und trübes Wasser kamen nicht von Blaualgen

Gute Nachricht für Bade-Fans: Die Stadt Darmstadt hat das Wasser wegen des Verdachts auf gesundheitsgefährdende Algen in der Grube Prinz von Hessen analysieren lassen. Jetzt gibt sie Entwarnung für den Badesee.
Update von Dienstag, 5. April 2022, 9.50 Uhr: Im Wasser der Grube Prinz von Hessen haben sich keine belastenden Stoffe in gesundheitsgefährdender Konzentration gefunden. Das hat die Stadt Darmstadt am Montag mitgeteilt.
In dem Badesee bei Darmstadt war in der vorvergangenen Woche eine Sichttiefe von weniger als einem Meter und ein unangenehmer Geruch aufgefallen.
Grube Prinz zu Hessen: Goldbraunalge verursachte penetranten Geruch
Die Untersuchung des Wassers habe gezeigt, dass sich in der Probe eine große Anzahl der in kugeligen Kolonien auftretenden Chrysophyceae (Goldbraunalge) Uroglena americana befanden. Die Gattung entwickle einen penetranten tranig-fischigen Geruch, der die Wasserqualität von Trinkwasser- oder Badeseen beeinträchtige, aber im Gegensatz zu Blaualgen keine Gesundheitsgefahr für Badende sei.
Inzwischen seien, Geruch und Sichttiefe wieder normal. „Die zwischenzeitlich angebrachten Hinweisschilder konnten aufgrund der Sachlage wieder entfernt werden“, teilte die Pressestelle der Stadt Darmstadt mit.
Grube Prinz von Hessen bei Darmstadt: Übler Geruch und trübes Wasser
Erstmeldung vom Montag, 28. März 2022: Seit Freitag sollten Warnschilder an der Grube Prinz von Hessen stehen. Schlechter Geruch und ein getrübtes Wasser haben Hinweise auf eine mögliche Belastung mit Blaualgen gegeben. Wie die Stadt mitteilte, sei deshalb ab Montag, 28. März, eine Untersuchung des Wassers geplant. Dabei soll festgestellt werden, ob es sich wirklich um eine Belastung mit gesundheitsgefährdenden Blaualgen handelt oder nicht.
„Gerade haben wir erfahren, dass die Grube Prinz von Hessen riecht und stark eingetrübt ist“, erklärte Stadtrat Michael Kolmer (Grüne) am Freitag. Da es über das Wochenende keine Möglichkeit zu einer Laborüberprüfung gebe, würde man diese von Montag an veranlassen. Ein Labor in Freiburg soll die Wasserproben analysieren. Danach würden entsprechende Schilder, die die tatsächliche Situation beschreiben, aufgestellt. Das Gesundheitsamt sei informiert.
Die ehemalige Ölschiefergrube nahe Darmstadt ist bei Ausflügler:innen und Badefans beliebt. Vergangenes Jahr stufte das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie die Wasserqualität als hervorragend ein. Bei Analysen achtet das Landesamt auch auf Cyanobakterien (Blaualgen), die bei Massenentwicklung zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen können.