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Nach Feuer in Lagerhalle: Polizei schließt Brandstiftung nicht aus

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Von: Jens Joachim

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Das Feuer in einer Halle auf dem Gelände einer früheren Papierfabrik hatte die Feuerwehr am Sonntagabend unter Kontrolle.
Das Feuer in einer Halle auf dem Gelände einer früheren Papierfabrik hatte die Feuerwehr am Sonntagabend unter Kontrolle. © dpa

Ein Brand in einer Lagerhalle einer ehemaligen Papierfabrik in Darmstadt-Eberstadt hat am Sonntagabend einen hohen Schaden verursacht. Die Löscharbeiten dauerten bis Dienstag an. Bei Untersuchungen von Grundstücken im Umkreis des Brandortes gab es keine Hinweise auf Asbest-Spuren. Die Stadt gab Entwarnung. Die Polizei schließt inzwischen eine Brandstiftung nicht aus und bittet um Hinweise.

+++ 16.20 Uhr: Die Ursache für den Großbrand auf dem Gelände einer ehemaligen Papierfabrik an der Pfungstädter Straße in Darmstadt-Eberstadt, bei dem niemand verletzt wurde, ist weiterhin unklar. Die Darmstädter Kriminalpolizei schließe eine Straftat nicht aus, teilte eine Polizeisprecherin am Dienstagnachmittag mit. Nach „ersten vorläufigen Schätzungen“ belaufe sich der Schaden auf eine sechsstellige Summe.

Bei dem Feuer waren gepresste Papierballen in Brand geraten. Am Sonntagabend hatte die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot im Einsatz war, die Flammen nach zwei Stunden unter Kontrolle gebracht. Es waren aber aufwendige Nachlöscharbeiten nötig, weil die gepressten Papierballen aus der Halle gebracht und auseinander gezogen werden mussten.

Brandstiftung in Darmstadt-Eberstadt? - Polizei bittet um Hinweise

Weil das Ermittlungsteam des Kommissariats 10 der Darmstädter Kripo aufgrund von bisherigen Erkenntnissen eine Straftat nicht ausschließen können, fragt das Team nun: „Wem sind im Vorfeld des Brandes, zurückreichend bis Freitag, 27. Januar, Personen aufgefallen, die sich auf dem Fabrikgelände möglicherweise unberechtigt aufhielten?“

Sachdienliche Hinweise nehmen die Ermittlerinnen und Ermittler unter der Telefonnummer 06151/9690 entgegen.

Darmstadt: Keine Asbest-Spuren nach Brand in Lagerhalle - Stadt gibt Entwarnung

Update vom 31.01.2023, 14:10 Uhr: Nach dem Brand einer Lagerhalle in Darmstadt-Eberstadt hat die Stadt am Dienstagmittag Entwarnung gegeben: Im Umkreis um den Brandort an der Pfungstädter Straße seien keine Hinweise auf eine Belastung mit Asbest gefunden worden, hieß es in einer Mitteilung.

Obwohl die Nachlöscharbeiten der Feuerwehr auch am Dienstag noch andauerten, wurde die seit Sonntagabend geltende „Gefahrenlage“ aufgehoben. Um 12.37 Uhr verbreitete die Integrierte Leitstelle der Stadt Darmstadt die Entwarnung auch via Warnapps. In der Meldung, die über die Warnapp BIWAPP veröffentlicht wurde, heißt es, nach dem Brand der Lagerhalle in Eberstadt und der „Möglichkeit eines Asbestaustrags“ seien die letzten Ergebnisse der Beprobung der Umgebung eingegangen.

Nach Brand in Darmstadt-Eberstadt: Kein Asbest auf Böden nachgewiesen

Alle Proben in der Umgebung der Lagerhalle seien „negativ“ gewesen. Die Spielplätze und die Außenflächen von Kitas, Schulen und Sportvereinen, die die Stadt vorsorglich am Montag hatte absperren lassen, könnten nun „wieder genutzt werden“. Die Darmstädter Feuerwehr führe weiterhin Nachlöscharbeiten durch.

Aufgrund der weiterhin bestehenden Rauchentwicklung waren die Anwohnerinnen und Anwohner im Gefahrengebiet noch bis Dienstagmorgen dazu angehalten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Weil nach Angaben der Leitstelle nun „keine Gefahr“ mehr besteht, wurde auch die Empfehlung, Fenster und Türen geschlossen zu halten, aufgehoben.

Keine Asbestbelastung auf Kita- und Schulgeländen in Darmstadt-Eberstadt

Das Umweltamt der Stadt Darmstadt hatte bereits am Montagabend mitgeteilt, dass sowohl die Proben, die auf dem Grundstück der Kindertagesstätte an der Schlesierstraße als auch auf dem Gelände der Andersenschule entnommen worden waren, negatv gewesen seien. Die beiden Einrichtungen befanden sich unmittelbar in der Nähe des Brandortes.

Am Dienstagvormittag lagen dann auch die Ergebnisse der Proben für die Eberstädter Waldorfschule, die Proben im Raster um den Brandherd im Bereich der Ausbreitungsfahne des Rauchs sowie die Proben, die in unmittelbarer Nähe der Brandstelle genommen wurden, vor. Auch für die Bewohnerinnen und Bewohner eines Hauses vor der ehemaligen Papierfabrik bestehe demnach „keine Gefährdung“, teite die Stadt am Dienstagmittag mit. Alle Einrichtungen seien bereits über die Ergebnisse der Beprobungen informiert worden.

Brand in Darmstadt-Eberstadt: Ursache des Feuers weiter unklar

Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) und Brandschutzdezernent Paul Georg Wandrey (CDU) teilten mit: „Damit können wir insgesamt, aber vor allem für alle vier sensiblen Einrichtungen im Gefahrengebiet - nämlich die Gutenbergschule, die Andersenschule, die Waldorfschule und die ASB-Kita Schlesierstraße - Entwarnung geben. Das sind sehr gute Nachrichten. Eine Gefährdung durch Rauchentwicklung besteht ebenfalls nicht mehr, so dass die Gefahrenlage rund um den Brand in der Lagerhalle insgesamt aufgehoben werden kann.“

Nach Großbrand: Spielplätze wegen Asbestgefahr gesperrt

Erstmeldung vom 30.01.2023, 16.03 Uhr: Bei einem Großbrand in einer Lagerhalle im südlichen Darmstädter Stadtteil Eberstadt ist am Sonntagabend ein hoher Sachschaden entstanden. Menschen wurden nicht verletzt.

Die Feuerwehr hatte den Brand auf dem Gelände einer ehemaligen Papierfabrik an der Pfungstädter Straße, der gegen 19 Uhr bemerkt worden war, nach rund zwei Stunden unter Kontrolle. Die Lösch- und Aufräumarbeiten werden nach Angaben der Stadt voraussichtlich noch bis Dienstagmorgen andauern.

Brand in Darmstadt-Eberstadt verursacht hohen Schaden

Mehr als hundert Einsatzkräfte von Feuerwehr, Hilfsorganisationen DRK und ASB sowie das Technische Hilfswerk waren stundenlang im Einsatz. Den bei dem Brand entstandenen Schaden bezifferte ein Polizeisprecher auf mehrere Hunderttausend Euro. Was das Feuer ausgelöst hatte, war zunächst unklar.

Wegen der Löscharbeiten musste die Pfungstädter Straße im Zuge der Bundesstraße 426 komplett für den Verkehr gesperrt werden. Die Darmstädter Feuerwehr teilte mit, in der etwa 100 mal 40 Meter großen Lagerhalle seien gepresste Papierballen in Brand geraten. Diese mussten mit einem Radlader aus der Halle gebracht und auseinandergezogen werden.

Darmstadt-Eberstadt: Stadt untersucht Boden auf möglicher Asbest-Belastung

Die Stadt ließ am Montag den Boden um Umkreis um die Brandstelle auf eine Belastung mit Schadstoffen wie Asbest untersuchen. Am frühen Montagabend teilte das städtische Umweltamt mit, die ersten Ergebnisse der Beprobungen ließen „keinen Rückschluss auf eine durch den Brand der Hallendecke ausgelöste Asbestbelastung der unmittelbaren Umgebung zu“.

Sowohl die Proben der Kindertagesstätte an der Schlesierstraße als auch der Andersenschule, die sich in der unmittelbaren Nähe zur Gefahrenzone befinden, seien negativ gewesen.

Spielplätze in Darmstadt-Eberstadt in wegen möglicher Asbest-Gefahr gesperrt

Die Ergebnisse zu weiteren Proben von Freiflächen der Umgebung und den Außenbereichen anderer Einrichtungen in der Nähe sollen voraussichtlich am Dienstagvormittag vorliegen. Oberbürgermeister Jochen Partsch (Grüne) und Katastrophenschutzdezernent Paul Georg Wandrey (CDU) äußerten, zunächst müssten die Ergebnisse der weiteren Proben abgewartet werden, um Entwarnung geben zu können.

Das von dem Brand und der Rauchentwicklung betroffene Gebiet reicht von der Pfungstädter Straße im Süden bis zur Brandenburger Straße im Norden und von der Autobahn 5 im Westen bis zur Waldstraße im Osten.

Darmstadt-Eberstadt: Stadt rät zum Tragen von FFP2-Masken im Freien

Vorsorglich wurde die Bevölkerung aufgefordert, auch in der Nacht zum Dienstag, 31. Januar, im Gefahrengebiet Türen und Fenster aufgrund von nach wie vor bestehender Rauchentwicklung geschlossen zu halten, Aufenthalte im Freien zu vermeiden beziehungsweise nur mit einer FFP2-Maske nach draußen zu gehen. Über die mögliche Gefahrensituation seien auch Schulen, Kinderbetreuungseinrichtungen und ein Sportverein in Eberstadt informiert worden, teilte die Stadt mit.

Das Grünflächenamt sperrte am Montag Spielplätze in dem betroffenen Gebiet. Das Darmstädter Entsorgungsunternehmen führte zudem in der Gefahrenzone keine Straßenreinigung durch, um eine Aufwirbelung möglicher Gefahrenstoffe zu vermeiden.

Nach Brand: Türen und Fenster in Gefahrenzone geschlossen halten

Die Räum- und Löscharbeiten der Feuerwehr, die das Ausräumen der Halle und das Ausschließen möglicher Glutnester aus zuvor nicht zugänglicher Stellen umfassen, werden nach Angaben der Stadt voraussichtlich noch bis zum frühen Dienstagmorgen andauern.

„Da es hierbei teilweise noch immer zu einer erheblichen Rauchentwicklung kommt, ist die Bevölkerung im Gefahrengebiet nach wie vor angehalten, Fenster und Türen auch über die Nacht und bis zum Ende der akuten Gefahrenlage am morgigen Dienstag geschlossen zu halten“, äußerten Partsch und Wandrey, die sich zugleich bei den Einsatzkräften bedankten, weil sie die Gefahrenlage schnell unter Kontrolle gebracht und alles zum bestmöglichen Schutz der Bevölkerung getan hätten.

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