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Darmstadt „Spitzenreiter“ beim Fahrradklimatest des ADFC

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Von: Claudia Kabel

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Das Wixhäusener Teilstück des Radwegs von Darmstadt nach Frankfurt wurde im Juni 2020 freigegeben.
Das Wixhäusener Teilstück des Radwegs von Darmstadt nach Frankfurt wurde im Juni 2020 freigegeben. © Renate Hoyer

Die Förderung des Radverkehrs in Darmstadt wird gut bewertet. Allerdings werden auch weitere Radwege und mehr Sicherheit von Radlerinnen und Radlern gefordert.

Darmstadt hat sich zu einem „Spitzenreiter“ beim Fahrradklima-Test 2022 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) gemausert. Die Stadt erreichte in der Klasse der Städte mit über 100 000 Einwohnenden nach Erlangen (Note 3,2) und Göttingen (3,5) den dritten Platz. Mobilitätsdezernent Michael Kolmer (Grüne) nahm am Montag in Berlin eine Auszeichnung in der Kategorie Spitzenreiter entgegen. Das sind Städte mit der besten Gesamtwertung. Doch was genau hat sich eigentlich verbessert?

Das Ergebnis der Befragung sei zwar in der Gesamtnote mit 3,58 nur geringfügig besser als 2020 (3,66), teilte Klaus Görgen Sprecher des ADFC Darmstadt-Dieburg mit. Allerdings schneide Darmstadt im Vergleich mit ähnlich großen Städten deutlich besser ab und springe hier von Platz sieben auf Platz drei von vierzig.

Fahrradklima-Test: Konflikte mit KfF und Diebstahl fallen negativ auf

Die Bewertung hat sich laut Görgen in nahezu allen Kategorien und bei der überwiegenden Anzahl der Einzelfragen verbessert. Überdurchschnittlich positiv bewertet wurden die Kategorien Fahrradmitnahme im Öffentlichen Nahverkehr, öffentliche Fahrräder/Fahrradverleih und Fahrradförderung in letzter Zeit. Am negativsten verglichen mit anderen ähnlich großen Städten fiel die Bewertung in den Kategorien Konflikte mit Kraftfahrzeugen und Fußgängern und Fahrraddiebstahl aus.

Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Rheinstraße.
Fahrrad- und Fußgängerbrücke über die Rheinstraße. © Michael Schick

Die Stärken sehen die Befragten bei der Zahl der geöffneten Einbahnstraßen in Gegenrichtung, der Fahrradförderung in letzter Zeit und der Erreichbarkeit des Stadtzentrums.

Größte Schwächen gibt es bei Fahraddiebstahl, Falschparkerkontrolle auf Radwegen und der Ampelschaltung für Radfahrende. Bemängelt wurde auch, dass sich seit dem ersten Fahrradklima-Test vor zehn Jahren wenig am Sicherheitsgefühl geändert hat. Hier bekommt Darmstadt 2022 die Note 3,9. 2012 war es eine glatte vier.

Radklub ADFC

Der ADFC vertritt mit bundesweit 225 000 Mitgliedern die Interessen der Radfahrer:innen und setzt sich für die Förderung des Radverkehrs ein. Der Kreisverband ADFC Darmstadt-Dieburg hat knapp 1 730 Mitglieder.

Alle zwei Jahre ermittelt der ADFC bundesweit unter dem Titel „Wie fahrradfreundlich ist meine Stadt?“ das Fahrradklima in deutschen Städten. Diesmal wurden 1100 Orte bewertet.

245 000 Radfahrer:innen aus ganz Deutschland nahmen teil. Aus Darmstadt beteiligten sich 1029 Personen. cka

Alle Ergebnisse : fahrradklima-test.adfc.de/ergebnisse

Verbessert hat sich die Stadt aber über zehn Jahre sukzessive in der Kategorie „Fahrradförderung in jüngster Zeit“, die nun mit 2,6 statt mit 4 bewertet wurde. Hier sieht sich die Stadt auch auf dem richtigen Weg: „Mit der 2019 beschlossenen Radstrategie und dem 2020 beschlossenen Maßnahmenplan mit 34 hochpriorisierten Projekten haben wir für den Radverkehr die richtigen Rahmenbedingungen in die Wege geleitet“, sagte Stadtrat Kolmer. Als Beispiele nannte er unter anderem die Fuß- und Radwegebrücke über die Rheinstaße, die Protected Bike Lane in der Rheinstraße, die Neuordnung der Radverkehrsführung in der Landgraf-Georg-Straße, die Verkehrsversuche, die teilweise bereits verstetigt wurden, sowie die Radschnellverbindung von Frankfurt nach Darmstadt.

„Wir sind schon jetzt gespannt, wie sich die geplanten weiteren Verbesserungen in den Ergebnissen des nächsten Fahrradklima-Tests niederschlagen werden“, so Görgen.

Fahrradklima-Test: Mehr Radwege im Landkreis Darmstadt-Dieburg gefordert

Auch im Landkreis Darmstadt-Dieburg qualifizierten sich mehrere Kommunen für eine detaillierte Auswertung. „In den Kommentaren zum Landkreis wiederholen sich die Forderungen nach (mehr) Radwegen, Sicherheit für den Radverkehr, aber auch mehr Rücksicht besonders für schwächere Verkehrsteilnehmer:innen“, fasst Görgen zusammen.

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