1. Startseite
  2. Rhein-Main
  3. Darmstadt

Darmstadt: Solidarität mit der im Irak inhaftierten Journalistin Marlene Förster

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Jens Joachim

Kommentare

Für die Freilassung von Marlene Förster und Matej Kavcic wurde am Mittwochabend auf dem Friedensplatz demonstriert.
Für die Freilassung von Marlene Förster und Matej Kavcic wurde am Mittwochabend auf dem Friedensplatz demonstriert. © Monika Müller

Der Darmstädter Stadtschüler:innenrat schlägt der Stadt die in Bagdad eingesperrte Aktivistin und Journalistin Marlene Förster für die Jugendehrung vor.

Der Darmstädter Stadtschüler:innenrat (SSR) hat die seit mehr als drei Wochen in Bagdad inhaftierte Aktivistin und Journalistin Marlene Förster für die Jugendehrung der Stadt vorgeschlagen. Förster war am 20. April mit ihrem slowenischen Kollegen Matej Kavcic im nordirakischen Sindschar verhaftet und nach Bagdad gebracht worden. Dort sitzen die beiden in einem Gefängnis des irakischen Geheimdienstes.

Mit der Ehrung soll nach Angaben von Stadtschulsprecherin Ida Herrmann nachträglich Försters „umfangreiches Engagement für die Darmstädter Schülerinnen und Schüler und die Zivilgesellschaft in ihren Jugendjahren“ gewürdigt werden. Zugleich könnte mit der Ehrung „im Namen der ganzen Stadt ein klares Zeichen der Unterstützung und Solidarität“ gesendet werden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung des SSR und der Schüler:innenvertretung des Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasium (LGG).

Darmstadt: Forderung nach „Freiheit für Marlene Förster und Matej Kavcic!“

Beide Gremien fordern „Freiheit für Marlene Förster und Matej Kavcic!“. Die 29-jährige Förster hatte bis 2012 das LGG besucht und war mehrere Jahre lang im Darmstädter SSR tätig gewesen, unter anderem als Stadtschulsprecherin. Zudem war sie im Vorstand des Allgemeinen Studierendenausschuss der Technischen Universität Darmstadt aktiv.

„Wir sind schockiert von Marlenes Festnahme“, teilte die amtierende Stadtschulsprecherin Ida Herrmann mit, die ebenso wie ein aus Försters Familienangehörigen, Bekannten sowie Freundinnen und Freunden bestehender Solidaritätskreis hofft, dass Förster bald freigelassen wird. Nach Auskunft von Försters Mutter Lydia soll ihre Tochter an diesem Sonntag erstmals von einem Anwalt und abermals von Personal der deutschen Botschaft besucht werden.

Petition wurde bereits von mehr als 2500 Menschen unterzeichnet

Eine Petition auf der Plattform change.org, mit der die Freilassung der beiden inhaftierten Journalist:innen gefordert wird, hatten bis Freitag mehr als 2500 Menschen unterzeichnet.

Dieses Banner hing bis Freitagvormittag an der Fassade der Turnhalle des Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasiums an der Einmündung der Nieder-Ramstädter Straße in die Karlstraße.
Dieses Banner hing bis Freitagvormittag an der Fassade der Turnhalle des Darmstädter Ludwig-Georgs-Gymnasiums an der Einmündung der Nieder-Ramstädter Straße in die Karlstraße. © Stadtschüler:innenrat Darmstadt

Zu den Erstunterzeichner:innen zählen auch Evelyne Gebhardt (SPD), die ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments, die ehemalige slowenische Kulturministerin Majda Širca, mehrere Bundestagsabgeordnete der Linken, Roman Kühn, der Direktor der Gesellschaft für bedrohte Völker, Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Bischöfin Beate Hofmann sowie zahlreiche Journalist:innen, Schriftsteller:innen und Wissenschaftler:innen.

Darmstadt: Schülerinnen und Schüler fordern mehr Engagement der Politik

Der Vorstand des Darmstädter SSR zeigt sich indes „enttäuscht über die fehlenden Positionierungen aus der Politik“. Dass sich insbesondere Politikerinnen und Politiker aus Darmstadt bislang nicht öffentlich für Försters Freilassung eingesetzt hätten, stoße „auf Unverständnis“.

Unterdessen wurde am Freitag ein schwarzes Banner mit der Aufschrift „#FreeMarleneandMatej – Journalismus ist kein Verbrechen. Für Pressefreiheit – weltweit“ wieder von der Fassade der Sporthalle des LGG entfernt. Am Vormittag habe es noch gehangen, sagte Schulleiter Björn Hamburger der FR.

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion